Am Dienstag wird Michael Lang aller Voraussicht nach für die Schweiz gegen Schweden spielen. Im Dress des FCB wird man den Rechtsverteidiger hingegen für die nächsten vier Jahre nicht mehr sehen. So lange läuft der Vertrag des 27-jährigen Rechtsverteidigers, den er bei Borussia Mönchengladbach unterschrieben hat.
Die Mitteilungen des FC Basel zu Michael Lang und zu Mohamed Elyounoussi.
Der Lang-Transfer bringt dem FC Basel diversen Meldungen zufolge eine Ablöse von rund drei Millionen Franken ein. Weitaus lukrativer ist der Abgang von Mohamed Elyounoussi in die Premier League zum Southampton FC, wo der Norweger einen Fünfjahresvertrag erhalten hat. Mit den auf der Insel kolportierten 21 Millionen Franken gehört der bald 24-Jährige zu den Rekordtransfers des FCB.
Langs Leistungsausweis
Lang war im Sommer 2015 zum FCB gestossen und schnell zu einer Leaderfigur gewachsen. Seit Anfang dieses Jahres fungierte er als Vize-Captain. In der abgelaufenen Saison absolvierte er insgesamt 44 Pflichtspiele. Dabei schoss er zehn Tore und bereitete sieben vor. 2017 wurde er zum «Raiffeisen Super League Best Player» gekürt.
Bei Borussia Mönchengladbach wird mit Lang eine Tradition fortgesetzt. Der bis dato 26-fache Nationalspieler ist seit 2001 der achte Schweizer in der Fohlenelf. Auf Jörg Stiel folgten seither David Degen (2006), Granit Xhaka (2012), Yann Sommer (2014), Josip Drmic, Nico Elvedi und der inziwschen nach Bern zurückgekehrte Djibril Sow (alle 2015) und schliesslich 2017 Denis Zakaria. Ausserdem war Lucien Favre von Februar 2011 bis September 2015 Trainer der Borussen und gilt als Vater des damaligen Aufschwungs.
Fortgesetzt wird auch eine andere, lange Liste: die der Spieler, die vom FC Basel in die Bundesliga wechseln. Allein seit dem Jahr 2000 sind es nun 30 Akteure, die dem FCB gesamthaft Ablösesummen von um die 100 Millionen Franken eingebracht haben. Die lediglich rund drei Millionen Franken für Lang erklären sich durch dessen fortgeschrittenes Alter und die Restlaufzeit seines Vertrags von nur noch einem Jahr.
Langs Geduld zahlt sich aus
Max Eberl, Sportchef der Borussia und regelmässiger Beobachter von Heimspielen des FC Basel, schätzt an Lang nicht nur den Offensivdrang und die internationale Erfahrung. In der Mitteilung des Klubs zum Wechsel werden ausserdem Langs Führungsqualitäten und sein professioneller Lebensstil hervorgehoben.
Bei den FCB-Fans verabschiedete sich Lang mit einer Videobotschaft aus dem Schweizer WM-Quartier in russischen Togliatti: «Es war mir eine Ehre. Nach drei sensationellen Jahren im rotblauen Trikot, die meine erfolgreichsten als Fussballprofi waren, zieht es mich weiter in die Bundesliga.»
Zu einem Klub, der zu den traditionsreichsten und beliebtesten in der Bundesliga gehört, an einen Standort am Niederrhein, der als mindestens so fussballbegeistert gilt, wie es Lang während seiner drei Jahre am Rheinknie erlebt hat. Mit 27 Jahren hat er ein kritisches Alter für einen attraktiven Wechsel erreicht, nun muss man festhalten, dass sich seine Geduld ausbezahlt hat.
Noch im November hatte er in einem Interview mit der TagesWoche geschildert, dass ihm zwar immer wieder Angebote vorgelegen seien. Doch erschienen ihm diese nicht verlockend genug im Vergleich zu seinem erfüllenden Dasein beim FCB.
«Wenn ich voll auf das Finanzielle setzen würde, wäre ich längst im Ausland», sagte er damals. Oder: «Ein Zwischenschritt zu einem kleineren Verein bringt nichts. Grundsätzlich müsste es also ein Wechsel zu einem grösseren Club sein.» Das hat Michael Lang nun geschafft.
Elyounoussi taktische Intelligenz überzeugt die «Saints»
Das sieht beim Klang des Namens bei Mohamed Elyounoussi vielleicht auf den ersten Blick nicht so aus, aber im Süden Englands setzt der gebürtige Marokkaner Fuss auf gelobtes Land – jenes der der Premier League. Mit seinem Vertrag bei den «Saints» wird eine Vervielfachung des Salärs einhergehen, das er in Basel erhalten hat.
Beim Southampton FC trifft er einerseits auf den Vorstandsvorsitzenden Ralph Krueger, den ehemaligen Schweizer Eishockey-Nationaltrainer. Und auf Mark Hughes. Der 54-Jährige hatte bis Ende Januar noch Stoke City trainiert, die Mannschaft von Xherdan Shaqiri. Anderthalb Monate nach seiner Entlassung im Abstiegsstrudel heuerte Hughes beim ebenfalls in Abstiegsgefahr schwebenden Southampton an und schaffte mit Ach und Krach den Klassenerhalt.
Zum Erneuerungsprogramm im St. Mary’s, dem 32’500 Zuschauer fassenden Stadion der «Heiligen», gehört nun Elyounoussi, dessen 83 Tore und 49 Assists in 246 Profispielen als «herausragend» gepriesen werden. Über eine längere Zeit haben die Engländer – auch andere Premier-League-Klubs waren interessiert – den Norweger gescoutet. Hughes sagt in der Vollzugsmeldung des Klubs: «Wir waren sehr beeindruckt von seiner taktischen Intelligenz.»
Nach dem im Januar für umgerechnet 25 Millionen Franken geholten Argentinier Guido Carrillo gilt Elyounoussi nun mit seiner Ablösesumme, die bei knapp 21 Millionen Franken liegen soll, als zweitteuerste Verpflichtung der Klubgeschichte.