Supino traf sich mit BaZ-Redaktoren zum Znacht

Tamedia-Verleger Pietro Supino ging nach der Bekanntgabe des BaZ-Kaufs mit ausgesuchten Redaktoren und Chefredaktor Markus Somm essen. Seither liegt ein Versprechen auf dem Tisch.

Tamedia-Verleger Pietro Supino wenige Stunden vor dem Znacht im «Gifthüttli».

Wie gehts nach dem Verkauf weiter bei der «Basler Zeitung»? Steht ein politischer Kurswechsel an? Wie viele Journalistinnen und Journalisten werden entlassen, wer wird Chef, welchen Einfluss hat Chefredaktor Markus Somm noch auf die Zukunft des rechtskonservativen Blatts?

Viele Fragen sind offen nach der Übernahme der «Basler Zeitung» durch den Zürcher Medienkonzern Tamedia. Es sind die Fragen, die auch die Belegschaft der BaZ umtreiben. Einige Auserwählte durften sie noch in derselben Woche nach Bekanntgabe des Verkaufs dem neuen Eigentümer stellen. Supino persönlich hatte gemeinsam mit Somm ein Abendessen im «Gifthüttli» arrangiert.

Wen zählt er zu den Guten?

Zum erlauchten Kreis zählten unter anderen: Textchef Michael Bahnerth, Sportchef Marcel Rohr, Bundeshausjournalist Dominik Feusi, Kulturchef Raphael Suter und Lokaljournalistin Alessandra Paone. Wie geht es weiter bei der BaZ, wollten die Journalisten wissen.

Supino blieb vage, nur etwas versicherte er gemäss übereinstimmenden Schilderungen von Anwesenden seinen neuen Angestellten: «Für die Guten unter euch wird es bei Tamedia Platz geben.»

Die Verunsicherung in der Redaktion vermochte Supinos Versprechen nicht zu lindern. Keiner weiss: Wen zählt er zu den Guten?

In der Redaktion des «Tages-Anzeigers», dem publizistischen Flaggschiff von Tamedia, geht derweil die Angst um. Befürchtet wird, Supino nutze die Gunst der Stunde, um mit Neuzugängen aus Basel den linksliberalen Kurs der Tagi-Redaktion zu ändern.

Derweil zeigen sich erste Absetzbewegungen bei der «Basler Zeitung»: Textchef und Autor Michael Bahnerth liegt – nicht zum ersten Mal – ein Angebot der «Weltwoche» vor.

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