Im Südsudan haben sich inzwischen mehr als 100’000 Menschen vor der Gewalt der Bürgerkriegsparteien auf UNO-Stützpunkte geflüchtet. In den Lagern suchen inzwischen 101’000 Flüchtlinge unter teils erbärmlichen Zuständen Schutz.
Das sagte die UNO-Verantwortliche für den jungen Staat, Hilde Johnson, in Juba. Alleine in Bentiu in der Hauptstadt des Bundesstaates Unity seien es 45’000.
Die Stadt ist besonders umkämpft, seit Beginn des Bürgerkriegs vor nunmehr sechs Monaten wurde sie schon mehrfach von beiden Konfliktparteien erobert und wieder verloren. Zur Gewalt komme der Hunger, sagte Johnson. Inzwischen kämen viele Menschen auf die UNO-Stützpunkte, um etwas zu Essen zu finden.
Der Südsudan ist der jüngste Staat der Erde, erst im Jahr 2011 erlangte er seine Unabhängigkeit vom Sudan. Mitte Dezember eskalierte ein seit Jahren schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Rivalen Riek Machar, blutige Kämpfe waren die Folge.
Die politische Rivalität der beiden Politiker wird dadurch verschärft, dass Kiir der Volksgruppe der Dinka, Machar aber der Volksgruppe der Nuer angehört.
Der zunehmende Flüchtlingsandrang in den UNO-Stützpunkten wird als Indikator gesehen, dass die Gewalt fortdauert. Hinzukommt, dass die einsetzende Regenzeit zu Überflutungen geführt hat.