1100 Kandidierende für 140 Sitze bei Aargauer Grossratswahlen

Für die 140 Sitze im Aargauer Grossen Rat treten bei den Wahlen am 21. Oktober 1100 Kandidierende auf 121 Listen an. Das sind deutlich mehr Kandidaten als bei den Erneuerungswahlen 2009. Erstmals steigen die Piratenpartei sowie die sozial-liberale Bewegung (SLB) ins Rennen.

Für die 140 Sitze im Aargauer Grossen Rat treten bei den Wahlen am 21. Oktober 1100 Kandidierende auf 121 Listen an. Das sind deutlich mehr Kandidaten als bei den Erneuerungswahlen 2009. Erstmals steigen die Piratenpartei sowie die sozial-liberale Bewegung (SLB) ins Rennen.

Bis zum Ablauf der Anmeldefrist am Montag wurden 13 Listengruppen von Parteien und politischen Gruppierungen eingereicht, wie das Kantonale Wahlbüro mitteilte. Die Listengruppen enthalten 361 Kandidatinnen und 739 Kandidaten.

Bei den vergangenen Grossratswahlen waren noch 939 Kandidierende angetreten. Der Frauenanteil lag 2009 bei 32,4 Prozent. Für die bevorstehenden Wahlen stieg er nur leicht an, auf 32,8 Prozent.

Neue Listen

Zum ersten Mal zu den Grossratswahlen tritt die SLB gleich in sämtlichen Bezirken mit insgesamt 48 Kandidaten an. Die vom ehemaligen EDU-Grossrat Samuel Schmid gegründete SLB schickt überraschenderweise fast gleich viele Kandidierende wie die EDU (56) ins Rennen.

Die Piratenpartei geht lediglich in den Bezirken Aarau und Baden mit insgesamt sechs Kandidaten in die Wahlen. Erstmals den Grossratswahlen stellt sich Pius Lischer, der mehrmals als Aussenseiter bei den Regierungsratswahlen antrat. Er ist einziger Kandidat seiner IG Grundeinkommen.

Die meisten Kandidaten stellen SVP, SP und FDP mit je 140 Personen. Überraschend nicht mehr unter den vier grössten Kandidatenfeldern ist die CVP. Diese tritt mit 119 Personen an – mit weniger als die Grünen (139) und die Grünliberalen (122).

Dahinter folgen die EVP (97), die BDP (70), die EDU (56), die SLB (48), die SD (22), die Piratenpartei (6) und die IG Grundeinkommen (1).

Wahlhürde für kleine Parteien

Der Einzug ins Kantonsparlament wird für Kleinparteien besonders schwierig. Parteien müssen mindestens einen Wähleranteil von fünf Prozent in einem der elf Bezirke oder drei Prozent im ganzen Kanton erreichen. Als Wahlsystem dient nach wie vor der „Doppelte Pukelsheim“, bei dem keine Listenverbindungen zugelassen sind.

Das Aargauer Stimmvolk nahm Ende November 2011 das Quorum im Grossratswahlgesetz mit einem Ja-Stimmenanteil von 57,9 Prozent deutlich an.

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