Bei der auf Bankensoftware spezialisierten IT-Firma Avaloq verlieren 115 Mitarbeitende ihre Stelle. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Freitag gegenüber der sda Informationen der „Handelszeitung“.
Betroffen sind die Standorte Thalwil und Zürich. Aufgaben werden ins Tessin verlagert und Kapazitäten im Ausland aufgebaut. Für die 115 Mitarbeitenden gibt es keine andere Möglichkeit innerhalb des Betriebs, es werden Kündigungen ausgesprochen, wie der Sprecher bestätigte. Ein Sozialplan sei vorhanden.
Gemäss Definition handelt es sich bei Avaloq um Massenentlassungen. Die Unternehmen müssen Massenentlassungen dem Arbeitsamt melden. Erst dann beginnt die Kündigungsfrist zu laufen. Inwiefern Avaloq bereits mit den Behörden in Kontakt ist, wollte das Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit nicht sagen. Meldeort wäre Zürich, der Hauptsitz der Firma ist aber im Kanton Schwyz.
Denise Chervet, Zentralsekretärin des Schweizerischen Bankpersonalverbands (SBPV) sagte auf Anfrage der sda, das Avaloq-Personal sei nicht gewerkschaftlich organisiert. Der Fall zeige, wie einfach es sei, Massenentlassungen durchzuführen, wenn das Personal nicht organisiert sei.
Avaloq entwickelt und vertreibt ein eigenes System, das Avaloq Banking. Das Unternehmen verfügt über elf Standorte, vier davon in der Schweiz. Insgesamt arbeiten 1250 Angestellte in der Firma.
In der Schweiz verwenden zahlreiche Banken das System, darunter vier Kantonalbanken. Für das Geschäftsjahr 2011 peilte Avaloq einen Umsatz von gegen 360 Mio. Fr. an. Zahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt. Avaloq ging als Spin-off aus Martin Ebners BZ Gruppe hervor.