Eine bedeutende Zeitzeugin der Dampflokgeschichte wird wieder wachgeküsst. Die 116 Jahre alte Lok Nr. 41 der früheren Schweizerischen Centralbahn (SCB) wurde am Freitag für eine 660’000 Franken teure Revision nach Landquart GR gebracht.
Die Revision des rostigen Kolosses im Werk der Rhätischen Bahn (RhB) dauert rund zwei Jahre. Nach der Instandsetzung soll die historische Lok im Verkehrshaus in Luzern sowie auf Publikumsfahrten in Basel, Bern, Luzern und Solothurn anzutreffen sein, wie Industrie-Historiker und Projektleiter Pascal Troller mitteilte.
Bei der Lok handelt sich um die letzte noch erhaltene SCB-Maschine aus der Produktion der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur ZH (SLM). Durch die Restaurierung bleibe der Nachwelt ein einmaliger Verkehrszeuge aus der Zeit der grossen Eisenbahnpioniere erhalten, heisst es in der Mitteilung.
Die SCB 41 wurde 1901 gebaut. Der kleine, laufachslose Dreikuppler ist quasi ein Prototyp des späteren SBB-«Tigerlis». Im Jahre 1902 wurde die Zugmaschine von der neu gegründeten SBB übernommen und verkehrte unter der Bezeichnung E 3/3 8410. Die maximale Geschwindigkeit lag bei 45 Kilometern pro Stunde.
Die Lok war vor allem zwischen Basel, Olten, Bern und Luzern im Einsatz. Ab 1941 absolvierte sie im Eisenwerk von Moos in Emmenbrücke LU als Werklokomotive Nr. 3 Rangierfahrten. 1972 wurde sie ausgemustert und ging in Privatbesitz über. Seit 2012 ist sie auf dem ehemaligen von-Moos-Areal konserviert.
Die für die Revision erforderlichen rund 660’000 Franken seien mehrheitlich sichergestellt, schreibt Initiant Pascal Troller. Spätestens bis Ende Jahr sollen die fehlenden rund 40’000 Franken beisammen sein. Am Projekt beteiligt sind auch die Dampfgruppe der Oensingen-Balsthal-Bahn (OeBB) und das Verkehrshaus in Luzern.
Für die anstehende Überholung wurde die Lok demontiert. Die Revision wird im Werk der Rhätischen Bahn (RhB) in Landquart durchgeführt.