Weil sie sich Prüfungsantworten erschlichen hatten, sind ein Dutzend Schülerinnen und Schüler der Basler Wirtschaftsmittelschule WMS ausgeschlossen worden. Sie können im kommenden Jahr nochmals antreten.
Die Prüflinge hatten sich Zugang zu E-Mail-Konten von Lehrpersonen verschafft. So konnten sie die Entstehung der Prüfungen beobachten und deren Aufgaben vorab einsehen. Wie genau das ablief, wird noch abgeklärt, wie das baselstädtische Erziehungsdepartement am Montag mitteilte. Zwölf Prüflinge hätten den Betrugsversuch gestanden.
Der Bschiss flog nun auf, weil Prüfungsresultate teils deutliche Unterschiede zu den Vornoten der Betreffenden aufwiesen. Zudem wurden teils Lösungswege gewählt, die sich auch bei offen formulierten Fragen genau mit der Musterlösung deckten.
12 von 100 betrogen
Die Prüfungen der Betreffenden wurden annulliert. Jene werden von den aktuellen Abschlussprüfungen ausgeschlossen und können im nächsten Jahr noch einmal antreten. Insgesamt absolvieren derzeit rund 100 Schülerinnen und Schüler im Alter von 18 bis 19 Jahren an der Basler WMS ihre Abschlussprüfungen.
Die Behörden prüfen zudem nicht näher benannte rechtliche Schritte. Die Geständnisse würden indes als Zeichen gesehen, dass die Betreffenden «ihre Lektion gelernt» hätten.
Laut einem Sprecher des Erziehungsdepartementes ist kein früherer Fall von Prüfungsbetrug in dieser Dimension in den letzten Jahren bekannt. Einzelne würden hingegen ab und zu erwischt.
Das WMS-Prüfungsreglement sieht im Übrigen unter anderem vor, dass die Schüler ihre Mobiltelefone ausgeschaltet in der Garderobe belassen müssen.