120 Millionen Frauen sollen Zugang zu Verhütung bekommen

220 Millionen Frauen in den ärmsten Ländern der Welt würden gerne verhüten, kommen aber nicht an die Mittel. Das führt zu 60 Millionen ungewollten Schwangerschaften pro Jahr. Eine internationale Gemeinschaft will jetzt Abhilfe schaffen.

Menschen auf einem Markt im indischen Kalkutta (Archiv) (Bild: sda)

220 Millionen Frauen in den ärmsten Ländern der Welt würden gerne verhüten, kommen aber nicht an die Mittel. Das führt zu 60 Millionen ungewollten Schwangerschaften pro Jahr. Eine internationale Gemeinschaft will jetzt Abhilfe schaffen.

In den kommenden acht Jahren sollen 120 Millionen Frauen im Kampf gegen die explodierende Weltbevölkerung mit Verhütungsmitteln versorgt werden. Das ist das Ergebnis einer internationalen Konferenz zur Geburtenkontrolle am Mittwoch in London. Daran nahmen Vertreter von 1300 Organisationen und Regierungen aus 177 Ländern teil.

Weitere 260 Millionen Frauen in den ärmsten Ländern der Welt, die bereits verhüten, sollen weiter unterstützt werden. Damit hätten 380 Millionen Frauen in den Entwicklungsländern Zugang zu moderner Geburtenkontrolle.

Täglich 227’000 neue Erdenbürger

Derzeit leben 7,1 Milliarden Menschen auf der Erde. Schätzungen zufolge könnten es bis 2050 bis zu elf Milliarden werden. Täglich kommen 227’000 mehr Erdenbürger hinzu.

Es gehe bei dem Programm nicht nur um die Kontrolle der Bevölkerungszahl. „Wir glauben, dass jede Frau das Recht und die Möglichkeiten haben sollte, die sie in die Lage versetzen, zu entscheiden, ob, wann und wie oft sie Kinder haben will“, sagte der Generaldirektor der Internationalen Organisation für Familienplanung (IPPF), Tewodros Melesse.

Der Minister für Entwicklungshilfe in Grossbritannien, Andrew Mitchell, schätzte die Zahl der Frauen in aller Welt, die verhüten würden, wenn sie nur könnten, auf 222 Millionen. Dies führe zu 60 Millionen ungewollten Schwangerschaften jedes Jahr.

Ergebnis sei, dass viele Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt mangels ausreichender medizinischer Versorgung sterben oder Behinderungen davontragen.

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