Im Irak reisst die Serie von Anschlägen nicht ab. In Mossul knapp 400 Kilometer nördlich von Bagdad wurden am Montag bei zwei Angriffen mindestens 13 Menschen getötet. Einer der Anschläge wurde von einem Selbstmordattentäter verübt.
Dieser sprengte sich nach Angaben aus Polizei- und Spitalkreisen vor einem Kontrollposten des Militärs in die Luft und riss mindestens acht Menschen mit in den Tod. 18 weitere Menschen wurden verletzt, darunter mehrere Soldaten.
„Die Explosion hat alles zerstört“, sagte ein Polizist, der namentlich nicht genannt werden wollte. Unbekannte erschossen zudem nach Polizeiangaben den Leibwächter eines kurdischen Politikers sowie drei weitere Menschen. Es bekannte sich zunächst niemand zu den Taten.
Seit dem Abzug der US-Truppen Ende 2011 kommt der Irak nicht zur Ruhe. Hinter vielen Anschlägen wird der Al-Kaida-Flügel im Irak vermutet. Die Gruppe hatte die Sunniten im Land jüngst zum bewaffneten Widerstand gegen die vom schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki geführte Regierung aufgerufen. Seit Ende Dezember kam es mehrfach zu Massendemonstrationen von Sunniten gegen Al-Maliki, der auch mit Kurden im Clinch liegt, die im Nordirak eine autonome Region kontrollieren.
Die Sunniten sind eine Minderheit im Irak, dominierten das Land aber unter dem einstigen Machthaber Saddam Hussein. Nach dessen Sturz durch eine von den USA angeführte internationale Militärintervention vor gut zehn Jahren fühlen sie sich jedoch zunehmend benachteiligt.