Rund 13’000 Besucher werden ab Montag am Genfer Uhrensalon (Salon International de la Haute Horlogerie, SIHH) erwartet, der bis zum 24. Januar stattfindet. Die Branche ist nach diversen Verkaufsrekorden mit einer gewissen Konsolidierung konfrontiert. Die Aussteller erhoffen sich insbesondere die Rückkehr der chinesischen Käufer.
Der grösste Teil der Aussteller gehört zur Richemont-Gruppe. Der Luxusgüterkonzern ist mit 12 Marken vertreten, darunter Cartier, IWC, Jaeger LeCoultre, Montblanc oder Vacheron Constanti. Dazu gesellen sich einige Gesellschaften anderer Konzerne – Jean Richard et Girard Perregaux (PPR) – sowie Unabhängige wie Audemars Piguet, Richard Mille, Parmigiani oder Greubel Forsey.
«Der SSIH ist vor allem der Salon von Richemont», sagte eine Ausstellerin. Der andere grosse Branchenanlass, die Baselworld, sei eher derjenige der Swatch- Gruppe mit Marken wie Omega, Tissot und Longines. Die Baselworld findet vom 27. März bis zum 3. April statt.
Am SSIH werden die neuen Uhren noch vor der Lancierung am Markt vorgestellt. Die Fabrikanten realisieren dann den grössten Teil ihrer jährlichen Bestellungen, womit der Anlass auch ein guter Indikator für die Gesundheit des Sektors ist.
Dämpfer in China
Die Vorzeichen seien bestens, zu erwarten sei eine Fülle an neuen Uhrenkreationen, sagte SIHH-Organisatorin Fabienne Lupo. Sie räumte aber ein, dass sich die Branche «in einer Phase der Konsolidierung und des Ausgleichs zwischen den verschiedenen Exportmärkten» befinde.
Die Uhrenindustrie ist zwar weitgehend von der Finanzkrise und der Eurokrise verschont worden. Die Ausfuhren waren im Oktober 2013 auf den höchsten Wert gestiegen, den die Branche je erreicht hatte, wie der Verband der Uhrenindustrie FH damals bemerkte. «Es ist schwierig, dies noch zu übertreffen», kommentierte er.
Die asiatischen Märkte und vor allem China zeigten aber seit dem Herbst rückläufige Tendenzen. Insgesamt machen diese Märkte rund 30 Prozent des gesamten Uhrenexporte aus.
Im Jahr 2012 kauften alleine die chinesischen Kunden Uhren im Wert von rund 6 Mrd. Franken. Bremsend wirkt das von den chinesischen Behörden erlassene Verbot, Behördenvertretern wertvolle Geschenke zu machen.
Für den Uhrenverband (FH) gibt es «glücklicherweise nicht nur China», wie Präsident Jean-Daniel Pasche sagt: Er verweist auf weitere aufstrebende Volkswirtschaften wie Indien, Vietnam und Indonesien.