1350 Palästinenser im Hungerstreik

Immer mehr palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen nehmen an einem Massen-Hungerstreik teil. Die israelische Gefängnisbehörde teilte am Montag mit, weitere 150 Häftlinge hätten sich etwa 1200 Hungerstreikenden angeschlossen, die seit vergangener Woche die Nahrungsaufnahme verweigern.

Ein Plakat mit dem Konterfei des inhaftierten Khader Adnan (Archiv) (Bild: sda)

Immer mehr palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen nehmen an einem Massen-Hungerstreik teil. Die israelische Gefängnisbehörde teilte am Montag mit, weitere 150 Häftlinge hätten sich etwa 1200 Hungerstreikenden angeschlossen, die seit vergangener Woche die Nahrungsaufnahme verweigern.

Vorbild der Hungerstreikenden ist der 34-jährige Chader Adnan. Israel hatte ihn nach einem zweimonatigen Hungerstreik freigelassen.

Mit dem Massen-Hungerstreik wollen die Palästinenser gegen die Haftbedingungen sowie die sogenannte Verwaltungshaft protestieren. Dabei können Verdächtige ohne Anklage nur aufgrund geheimer Ermittlungsergebnisse für jeweils verlängerbare Zeiträume von sechs Monaten festgehalten werden. Manche Häftlinge sitzen so jahrelang hinter Gittern.

4610 Palästinenser in Haft

Derzeit sind insgesamt 4610 Palästinenser, denen Straftaten gegen die Sicherheit Israels vorgeworfen wird, in Haft. 322 davon sitzen in Verwaltungshaft.

Ein israelisches Gericht wies am Montag einen Antrag auf Freilassung der beiden am längsten hungerstreikenden Palästinenser zurück. Der 27-jährige Bilal Diab und der 34-jährige Thaer Halahla, beide Mitglieder der radikalen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, verweigern schon seit Ende Februar die Nahrungsaufnahme.

Die israelische Organisation Ärzte für Menschenrechte (PHRI) warnte am Montag, das Leben der beiden sei nach 56 Tagen Hungerstreik in Gefahr.

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