Eine Woche nachdem wahrscheinlich ein Wolf acht Schafe in Nidwalden gerissen hat, sind auf einer Alp im Kanton Uri 14 weitere Schafe tödlich verletzt worden. Die Behörden gehen bei dem Vorfall auf der Alp Gitschenen ebenfalls von einem Angriff eines Wolfs aus.
Der Isenthaler Jagdaufseher Oskar Bissig bestätige am Dienstag auf Anfrage Informationen der Neuen Urner Zeitung. Ein erster Angriff soll sich zwischen Donnerstagabend und Samstagmorgen ereignet haben, der zweite in der Nacht auf Montag.
Gemäss dem Rissbild handle es sich ziemlich sicher um einen Wolf, sagte Bissig. Eine Analyse von DNS-Proben solle Gewissheit bringen.
Insgesamt befanden sich auf der Alp unterhalb des Risetenstocks laut dem Jagdaufseher 207 Schafe. 14 davon seien tot aufgefunden worden. Mehrere Tiere seien noch vermisst oder hätten noch nicht gezählt werden können. Von den Rissen betroffen seien sechs Schafhalter.
Umzäunte Weide
Die Schafe hätten sich in einer umzäunten Weide befunden, sagte der Jagdverwalter. Besondere Schutzmassnahmen seien keine getroffen worden. Die verbleibenden Schafe sollen nun auf derselben Alp in ein anderes Gebiet gebracht werden, wie der Jagdverwalter weiter sagte. Es würden auch Herdenschutzmassnahmen geprüft.
Der Kanton Uri hatte am Montag Schafhalter per SMS über den vermuteten Wolfsangriff informiert. Der Warndienst besteht seit 2013.
Der Angriff auf die Schafe in Isenthal ist bereits der dritte Vorfall innert zehn Tagen im Grenzgebiet von Uri und Nidwalden, bei dem mutmasslich ein Wolf beteiligt war. Am 5. Juni wurden in Emmetten NW acht Schafe gerissen und getötet – vermutlich von einem Wolf. Dasselbe Tier soll am Vortag wenige Kilometer entfernt bei Isleten UR unterwegs gewesen und von einem Autofahrer fotografiert worden sein.