Bei einem Angriff auf schiitische Pilger in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Dienstag mindestens 14 Menschen getötet worden. 36 weitere seien verletzt worden, teilte das Innenministerium mit.
Mehrere bewaffnete Angreifer hatten am Vorabend des schiitischen Aschura-Festes eine Moschee in Kabul angegriffen.
Wie ein Sprecher des Innenministeriums weiter mitteilte, waren 13 Todesopfer Zivilisten, darunter ein Kind, zudem war ein Polizist unter den Toten. Unter den Verletzten waren demnach 19 Frauen. Zuvor hatten die Behörden bereits mitgeteilt, dass mindestens einer der Angreifer getötet worden sei.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. Zu einem Anschlag auf eine Demonstration der schiitischen Hasara am 23. Juli in Kabul, bei dem 84 Menschen getötet worden waren, hatte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Die radikale sunnitische Gruppierung betrachtet Schiiten als Ungläubige.
Die Bewaffneten seien in das Gebäude eingedrungen und hätten angefangen, auf Betende zu schiessen, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki, am Dienstagabend. Wegen des bevorstehenden Aschura-Feiertages soll der grösste Schrein der Hauptstadt im Viertel Kart-e Sakhi sehr gut besucht gewesen sein.
Das Aschura-Fest, das am Mittwoch beginnt, ist eine der höchsten Feiern für Schiiten. Weltweit gedenken Schiiten bei dem Fest des Martyriums von Imam Hussein, einem Enkel des Propheten Mohammed, der im Jahr 680 in der Schlacht von Kerbela im heutigen Irak von dem sunnitischen Kalifen Jasid getötet wurde.