Bei einem Luftangriff sind am Sonntag im Jemen 14 Zivilisten in ihren Autos getötet worden. Die jemenitischen Streitkräfte bestätigten in der Nacht zum Montag entsprechende Medienberichte.
Nach Informationen der unabhängigen Internetseite Mareb Press wurden die Zivilisten möglicherweise Opfer einer Verwechselung, da in der Gegend auch ein gesuchter Extremist in einem Auto unterwegs gewesen sei.
Die jemenitische Luftwaffe übernahm die Verantwortung für den tödlichen Irrtum. Grund für den Beschuss in Radda in der Provinz Bajda seien falsche Geheimdienstinformationen gewesen, teilten die Streitkräfte mit. Die Luftwaffe habe zuvor Hinweise erhalten, nach denen es sich bei den Menschen um Kämpfer der Terrororganisation Al-Kaida handeln sollte.
Tatsächlich hätten die Raketen zwei Fahrzeuge mit Zivilisten getroffen, die auf dem Weg in ihre Heimatdörfer waren, hiess es aus Militärkreisen. Unter den Opfern seien drei Frauen und drei Kinder, sagte der Stammesvertreter Scheik Ahmed Ali.
Unklar war, ob am Luftangriff eine unbemannte US-Drohne beteiligt war. Am Freitag waren bei einem solchen Drohnenangriff in der ostjemenitischen Provinz Hadramaut nach Angaben des jemenitischen Verteidigungsministeriums acht mutmassliche Al-Kaida-Kämpfer getötet worden.
Im Süden und Osten des politisch äusserst instabilen Jemens sind islamistische Extremisten und ein örtlicher Ableger der sunnitischen Terrororganisation Al-Kaida aktiv. An manchen Stellen kontrollieren sie ganze Städte und Landstriche. Das US-Militär tötet bei Angriffen mit Kampfdrohnen immer wieder mutmassliche Terroristen.