Nach einem Hackerangriff auf den Telekommunikationsanbieter TalkTalk hat die britische Polizei einen 15-Jährigen festgenommen. Er wurde am Montag in Nordirland gefasst und nach seiner Vernehmung am Dienstag freigelassen.
Dies erklärte Scotland Yard. Der Aktienkurs von TalkTalk war am Montag um ein Zehntel eingebrochen. Zuvor war bekannt geworden, dass bei einem Cyberangriff die Daten von bis zu vier Millionen britischen Kunden abgefischt worden waren.
Nach Polizeiangaben wurde der Jugendliche bei einer Razzia in der Wohnung seiner Familie in nordirischen Grafschaft Antrim festgenommen. Er muss im November erneut zur Polizei, die Ermittlungen gegen ihn dauern an.
An den Ermittlungen ist die für Internetkriminalität zuständige Abteilung von Scotland Yard massgeblich beteiligt. Die Polizei untersuchte in dem Zusammenhang auch eine Lösegeldforderung an TalkTalk. Das Unternehmen bestätigt den Erhalt der Forderung, erklärte aber, sie könnte auch von einem Trittbrettfahrer stammen.
Es war bereits der dritte derartige Hackerangriff auf den Kommunikationsanbieter binnen acht Monaten. TalkTalk räumte ein, dass bei dem jüngsten Angriff möglicherweise Daten wie Kundennamen, Adressen und Kontodaten gestohlen wurden. Nicht alle der Kundendaten seien verschlüsselt gewesen.
Wie viele seiner vier Millionen Kunden in Grossbritannien betroffen waren, konnte das Unternehmen zunächst nicht sagen. Es bezeichnete die Attacke aber als «erheblich und ausdauernd».