1,5 Millionen sind schon weg: Finger weg von Aktiendeals per Telefon!

Betrüger haben im Baselbiet 1,5 Millionen Franken ergaunert. Per Telefon.

Die Telefonbetrüger sind mit dem Geld auf und davon, nun will die Stawa zumindest verhindern, dass noch weitere Opfer auf die Masche reinfallen.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Betrüger haben im Baselbiet 1,5 Millionen Franken ergaunert. Per Telefon.

Sie gingen so raffiniert vor, dass sogar ein Banker auf sie reinfiel. Insgesamt 1,5 Millionen Franken haben Betrüger telefonisch bei fünf Personen im Baselbiet ergaunert, wie die Baselbieter Staatsanwaltschaft (Stawa) am Freitag mitteilte.

Die Masche war stets dieselbe. Nach einer unaufgeforderten Kontaktaufnahme per Telefon verleiteten die Täter ihre Opfer zu Geldüberweisungen auf ausländische Bankkonten. Per E-Mail oder Fax versendeten sie danach gefälschte Anlage- oder Renditenbestätigungen. Das lukrative Angebot: Mit Aktienverkäufen können angeblich Traumrenditen erwirtschaftet werden. Es handle sich um eine einmalige Chance, weshalb man sich sofort entscheiden müsse.

Stawa-Sprecher Nico Buschauer spricht von einem «äusserst professionellen Vorgehen». So hätten die Betrüger Websites gestaltet, wo sich ihre «Investoren» persönlich einloggen und ihrem Vermögen beim Wachsen zusehen konnten. «Ausserdem wurden die Opfer intensiv betreut und zum Teil mehrmals täglich oder mitten in der Nacht angerufen, weil weitere Zahlungen fällig wurden oder Dokumente ausgefüllt werden mussten.»

Das Geld ist für immer verloren

Dabei seien die Betrüger sehr seriös aufgetreten und hätten ihre Beratungsgespräche in perfektem Business-Englisch oder -Deutsch durchgeführt. Dieses aufwendige Vorgehen habe dazu geführt, dass einzelne Opfer über Monate hinweg weiter Geld überwiesen, ohne Verdacht zu schöpfen. «Eine Person wurde um insgesamt 600’000 Franken betrogen», sagt Buschauer.

Die Opfer werden ihr Geld wohl nie mehr wiedersehen, denn die Verfolgung der Täterschaft gestaltet sich beim heutigen digitalen Zahlungsverkehr äusserst schwierig. «Selbst wenn wir ein ausländisches Konto identifizieren können, dauert es mit einem Rechtshilfegesuch Monate, bis wir es sperren können», sagt Buschauer. Deshalb habe sich die Stawa entschieden, die Öffentlichkeit zu suchen. «Wir werden diese Fälle nur schwer lösen können. So wollen wir wenigstens dafür sorgen, dass nicht noch weitere Personen Opfer dieser perfiden Betrüger werden.»

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