In Venezuela sind innerhalb von zwei Tagen 1,5 Millionen Unterschriften gegen Präsident Nicolás Maduro gesammelt worden. Damit seien die Voraussetzungen für die Beantragung eines Referendums zur Abwahl des sozialistischen Präsidenten mehr als erfüllt worden.
Das sagte Oppositionsführer Henrique Capriles am Freitag am Rande eines Besuchs bei dem inhaftierten Oppositionspolitiker Leopoldo López. Kommende Woche würden die Unterschriften dem Nationalen Wahlrat (CNE) zur Prüfung vorgelegt, sagte der Gouverneur des Bundesstaats Miranda. Notwendig waren für diesen ersten Schritt nur 195 ‚721 Unterschriften, ein Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung.
Um das Referendum durchzusetzen, müssen dann in einem zweiten Schritt knapp vier Millionen Unterschriften gesammelt werden, das entspricht 20 Prozent der Wahlberechtigten. «Maduro ist sehr beunruhigt über das, was in den vergangenen 48 Stunden im Land passiert ist», meinte Capriles mit Blick auf den enormen Zulauf bei der Unterschriftensammlung.
Das Land mit den grössten Ölreserven der Welt steht nach 16 Jahren sozialistischer Regierung vor dem Ruin, eine schwere Energie- und Versorgungskrise erschüttert Venezuela. Um Strom zu sparen, wird am Sonntag sogar die Uhrzeit um eine halbe Stunde vorgestellt. Es gibt zudem die höchste Inflation und Rezession weltweit.
Im Dezember hatte die Opposition die Parlamentswahl triumphal gewonnen, sie will noch in diesem Jahr Präsident Maduro per Referendum absetzen lassen.