Bei Gefechten mit Anhängern eines Salafisten-Scheichs sind in der libanesischen Stadt Sidon 15 Soldaten ums Leben gekommen. Das bestätigte ein Armeesprecher am Montag. Nach Informationen des Roten Kreuzes wurden etwa 100 Menschen verletzt, darunter mehr als 50 Zivilisten.
Hunderte Menschen konnten ihre Häuser in den Vororten Abra und Hilalija wegen der Gefechte nicht verlassen.
Die Kämpfe dauern bereits seit Sonntag an. Nach Angaben der Armee verschanzten sich am Montag rund 250 Anhänger des Scheichs Ahmed al-Asir in der Bilal-Bin-Rabbah-Moschee und einem angrenzenden Gebäude.
Die Kämpfe, die mit einem Streit zwischen Salafisten und Soldaten an einer Strassensperre in der südlichen Stadt begonnen hatten, sorgten auch in anderen Landesteilen für Unruhe. In Beirut, in Tripoli und in der Bekaa-Ebene errichteten militante Sunniten Strassensperren. Auch ein Armeeposten am Eingang eines palästinensischen Flüchtlingslagers in Sidon geriet unter Beschuss.
Al-Asir hat einige hundert Gefolgsleute. Die Gruppe befindet sich im Dauerstreit mit der Schiitenbewegung Hisbollah. Unterdessen forderte der Scheich sunnitische Soldaten auf, den Befehl zu verweigern.