Bei einem Angriff mutmasslicher Kämpfer der islamistischen Boko-Haram-Sekte sind im Nordosten Nigerias 15 Menschen getötet worden. Die bewaffneten Männer stürmten einen Markt in Gajiran und eröffneten das Feuer, wie Augenzeugen berichteten.
Ein Anwohner sagte Journalisten in der Hauptstadt des Bundesstaats Borno, Maiduguri, die Attentäter hätten sich als Händler verkleidet. Die Kämpfer setzten demnach auch ein Amtsgebäude und eine Polizeiwache in Brand. Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden, da Polizei und Militär telefonisch nicht erreichbar waren.
In Borno, einer Hochburg der Extremisten, hatten sich in den vergangenen Wochen mehrere solcher Attacken ereignet. In der Ortschaft Dumba erschossen mutmassliche Mitglieder der Sekte Mitte August 35 Menschen. Wenige Tage zuvor fielen 56 Menschen zwei Anschlägen in der Region zum Opfer.
Boko Haram kämpft seit 2009 im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias mit Gewalt für einen islamischen Staat. Die Gruppe verübte zahlreiche blutige Angriffe auf Sicherheitskräfte, Regierungsvertreter und Kirchen.
Bei den Anschlägen und Kämpfen mit der Armee wurden mehr als 3600 Menschen getötet. Für den Nordosten Nigerias gilt der Ausnahmezustand, seit die Armee im Mai eine Offensive startete, um den Aufstand von Boko Haram zu beenden.