Im Wallis sind Mitte Mai 150 Hektaren Reben durch den Frost derart stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass praktisch die ganze Ernte zerstört ist. Seit 1957 gab es erst fünf solche Schadenereignisse, wie ein Blick in die Archive zeigt.
In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai waren im Wallis die Temperaturen auf minus zwei bis minus vier Grad gesunken. Rund 150 Hektaren Reben, die in voller Blüte standen, wurden davon betroffen – rund drei Prozent der gesamten Rebfläche im Wallis.
„Auf rund 105 Hektaren haben wir sogar einen Totalverlust bei der Ernte“, sagte Pierre-André Roduit, Chef des kantonalen Weinbauamtes, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Am stärksten betroffen waren die Regionen Salgesch-Varen-Siders, Ardon-Vétroz und Saillon-Fully. Blätter, Zweige und Fruchtstände der Reben sahen nach der Frostnacht wie verbrannt aus.
Die betroffenen Weinbauern müssen die Rebstöcke allerdings nicht ausreissen. Sie sollten sie laut dem Fachmann des Kantons wie gewohnt bearbeiten, um nächstes Jahr wieder eine Ernte zu bekommen.
Dass das Wallis von Frost heimgesucht wird, ist äusserst selten. Nach den Recherchen des Weinbauamtes datiert das letzte Schadensereignis aus dem Jahr 1997. Damals wurden 1200 Hektaren Reben beschädigt. Seit 1957 gab es insgesamt fünf Ereignisse.