Martina Hingis holt am Australian Open einen 16. Grand-Slam-Titel. Nach fünf Turniersiegen im Einzel, neun im Doppel gewinnt sie an der Seite von Leander Paes (Ind) auch zum zweiten Mal im Mixed.
Martina Hingis (34) und Leander Paes (41) besiegten im Final die als Nummer 3 gesetzten Kristina Mladenovic/Daniel Nestor (Fr/Ka) in 62 Minuten mit 6:4, 6:3. In diesem Final duellierten sich drei der erfolgreichsten Doppelspieler aller Zeiten (Nestor, Paes, Hingis) sowie die erst 21-jährige Mladenovic, die in Pruntrut im Schweizer Jura lebt. Mladenovic/Nestor hatten im Mixed vor anderthalb Jahren in Wimbledon gewonnen; am Australian Open waren sie die Titelverteidiger.
Für Martina Hingis brachte das Turnier den bemerkenswertesten Erfolg seit der dritten Rückkehr auf die Tour vor zehn Monaten. Letzten September erreichte sie am US Open mit Flavia Pennetta den US-Open-Final im Doppel. Die letzten Major-Titel hatte Hingis vor 13 Jahren (Australian Open 2002 im Doppel mit Anna Kurnikowa) und vor neun Jahren (Australian Open 2006 im Mixed mit Mahesh Bhupathi) gewonnen. «Nicht in meinen wildesten Träumen wäre vorgekommen, dass ich 20 Jahre nach meinem Debüt am Australian Open an der gleichen Stelle nochmals einen Titel holen würde», sagte Hingis. Hingis und Paes fanden als Mixed-Team zusammen, weil sie in den USA in der gleichen Mannschaft (Washington Kastles) Team-Tennis gespielt hatten.
Martina Hingis und Leander Paes, der schon vorher der älteste Grand-Slam-Sieger der Profi-Ära gewesen war, vor zwei Jahren erstmals als Schauspieler in einem Film auftrat (Thriller «Rajdhani Express») und für dieses Jahr ein Rollenangebot aus Hollywood bekommen hat, dürfen sich für den Erfolg 100’000 australische Dollar teilen. Weltranglistenpunkte gibt es für Erfolge im Mixed keine. In der Doppelweltrangliste belegt Hingis zehn Monate nach dem Comeback und trotz eines reduzierten Turnierprogramms bereits wieder den 9. Platz.
Hingis/Paes dominierten den Final. Im ersten Satz gingen sie sogleich 3:0 in Führung. Im zweiten Satz liessen sie sich auch von einem Break-Rückstand (1:2) nicht verunsichern.