Je acht Fahrer und Fahrerinnen umfasst die Schweizer Vertretung beim Weltcup-Finale in Aspen. Der Saisonabschluss in Colorado als Abbild für die positiven Bewegungen bei den Alpinen von Swiss-Ski.
Natürlich wirkt sich das Fehlen von Lara Gut auf das Abschneiden von Swiss-Ski in Aspen in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom aus. Natürlich ist mit Fabienne Suter die nominelle Nummer 2 im Schweizer Speed-Team nicht dabei. Die Schwyzerin verpasste in der Abfahrt die Starterlaubnis mit Platz 26 in der Disziplinen-Wertung um einen Rang. Im Super-G erreichte sie ihr Niveau im Verlauf der gesamten Saison nie. Nach der im Oktober erlittenen Meniskusverletzung im rechten Knie und der mit Verzögerung Anfang Dezember vorgenommenen Operation kam Fabienne Suter praktisch nie wie gewünscht in Fahrt.
Erfreuliche Tendenz
In der Schweizer Frauen-Equipe ist trotz den beiden Abwesenden eine erfreuliche Tendenz auszumachen: Die jungen Athletinnen und jene aus der zweiten Garde vermochten sich teils deutlich zu steigern. Jasmine Flury und Mélanie Meillard stehen für den Aufschwung, der für die Zukunft einiges erwarten lässt. Die 23-jährige Jasmine Flury näherte sich im Verlauf des Winters im Speed-Bereich in kaum erwartetem Mass den Besten an. Die Leistungsentwicklung der Bündnerin ist umso erstaunlicher, zumal sie die gesamte vergangene Saison wegen Hüftproblemen verpasst hat.
Die fünf Jahre jüngere Mélanie Meillard, im Team von Cheftrainer Hans Flatscher das derzeit grösste Talent, bestätigte die in sie gesetzten Hoffnungen im Riesenslalom und im Slalom bereits mehrmals. Im Riesenslalom in Aspen wird die Romande zusammen mit Wendy Holdener und Simone Wild am Start sein. Die Zürcherin stieg in der Basis-Disziplin nach Lara Guts Ausfall sogar zur Schweizer Teamleaderin auf.
Eher unerwartet kam auch die Final-Qualifikation von Joana Hählen. Die Berner Oberländerin hatte diesbezüglich das Glück, das Fabienne Suter fehlte. Sie nimmt derzeit in der Super-G-Klassement Platz 25 ein. Im Super-G war Joana Hählen auch WM-Teilnehmerin in St. Moritz.
Im Engadin war auch Denise Feierabend zu grosser Form aufgelaufen. Nach Rang 4 in der Kombination wird die Obwaldnerin in Aspen im Slalom dabei sein – als vierte Schweizerin neben Wendy Holdener, Mélanie Meillard und Michelle Gisin. Wenig fehlte, und die jüngere Schwester von Abfahrts-Olympiasiegerin Dominique Gisin hätte in Aspen auch ihrer neuen Leidenschaft Abfahrt nachgehen können. Aus der einstigen Slalom-Spezialistin ist eine WM-Zweite in der Kombination und eine Athletin geworden, die in drei Disziplinen zu Spitzenergebnissen fähig ist.
Wie Jasmine Flury ist Corinne Suter in den Speed-Rennen in Aspen Doppelstarterin. Die Qualifikationen waren schon früh im Winter sichergestellt, obwohl längst nicht alles so gelaufen war, wie es sich die ehrgeizige Athletin mit dem Hang zur Ungeduld ausgemalt hatte. Der erste Podestplatz im Weltcup scheint trotz durchzogener Saisonbilanz nur eine Frage der Zeit.
Dreifach-Starter Janka
Bei den Männern stellt die Schweiz in der Abfahrt das grösste Final-Kontingent. Neben dem bestandenen Trio Beat Feuz/Carlo Janka/Patrick Küng erfüllte auch Mauro Caviezel die Teilnahmekriterien. Der durch Verletzungen mehrfach zurückgeworfene Bündner, der im Alter von 28 Jahren nicht nur wegen dem Gewinn von WM-Bronze in der Kombination endlich den Durchbruch geschafft hat, wird wie Feuz und Janka auch im Super-G dabei sein. Sein Bruder Gino Caviezel wird im Riesenslalom mit Carlo Janka, der mit drei Einsätzen in dieser Woche der meistbeschäftigte Schweizer Fahrer sein wird, und Justin Murisier die Schweizer Farben vertreten. Auch Murisiers erste Klassierung unter den ersten drei ist fällig. Nach halbem Pensum war der Walliser im Weltcup schon zweimal Dritter.
Wie an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften kommen auch beim Saisonausklang die Slalom-Fahrer als Letzte zum Zug. Am Sonntag werden Daniel Yule und Kombinations-Weltmeister Luca Aerni ein letztes Mal vor dem Saisonende Mass an den Besten nehmen.