Bei einer Massendemonstration gegen eine drohende Diktatur in Venezuela ist es in der Hauptstadt Caracas zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ein 17-jähriger Demonstrant wurde am Mittwoch von einem Schuss in den Kopf getroffen und starb später im Spital.
Das berichteten Medien unter Berufung auf medizinisches Personal. Die Opposition machte Milizen der Sozialisten dafür verantwortlich. Die Polizei setzte Tränengas ein, um Demonstranten auseinanderzutreiben. Seit Anfang April sind bei Protesten sechs Menschen ums Leben gekommen.
Die Opposition fordert Neuwahlen und macht Präsident Nicolás Maduro für die schwere politische und ökonomische Krise des Landes mit den grössten Ölreserven verantwortlich. Viele Zufahrtsstrassen nach Caracas und U-Bahn-Stationen waren geschlossen, um eine Anreise zu der Oppositionsdemonstration zu erschweren. Bei einer Gegendemonstration marschierten Zehntausende Anhänger der Sozialisten.
Maduro, Nachfolger des 2013 verstorbenen Hugo Chávez, war am Mittwoch exakt vier Jahre im Amt. Die Opposition nannte den Marsch am Mittwoch die «Mutter aller Demonstrationen». Wegen der Krise und der zunehmenden Gewalt hatten zuletzt tausende Menschen das Land verlassen.