In den USA ist ein Mann, der mit einem Messer bewaffnet ins Weisse Haus eingedrungen ist, zu 17 Monaten Haft und einer dreijährigen Bewährungszeit verurteilt worden. Der 43-Jährige kann sich in ein Gefängnis in Kalifornien verlegen lassen, wo sein Vater lebt.
Auf die Haftstrafe würden Omar Gonzalez die neun Monate angerechnet, die er seit seiner Tat im September bereits in Untersuchungshaft gesessen habe, entschied Richterin Rosemary Collyer am Dienstag in Washington. Collyer empfahl Gonzalez, sich nach seiner Haft psychiatrisch behandeln zu lassen und wünschte ihm «viel Glück» dabei, sein Leben in Ordnung zu bringen.
Beim Strafmass berücksichtigte sie nach eigenen Angaben, dass seine Teilnahme am Irak-Krieg «eine Wirkung auf seine mentale Stabilität» gehabt habe. Es gebe schon zu viele psychisch kranke Obdachlose im Land, Gonzalez solle diesem Schicksal entgehen, sagte die Richterin.
Gonzalez leidet seit einem Kampfeinsatz im Irak unter psychischen Problemen. Vor Gericht hatte er sich schuldig bekannt und sich für seine Tat entschuldigt. Er beteuerte, er habe niemandem etwas zuleide tun wollen.
Am Abend des 19. September war Gonzalez mit einem Taschenmesser über den Nordzaun des Weissen Hauses geklettert, 60 Meter gelaufen und durch den Haupteingang in den Sitz des US-Präsidenten gegangen. Er lief durch mehrere Räume, bevor er überwältigt und festgenommen wurde. Präsident Barack Obama und seine Familie hatten das Haus gerade verlassen.
Der Vorfall hatte eine Debatte über unzureichende Sicherheitsvorkehrungen ausgelöst. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet. Die Chefin des für den Schutz des US-Präsidenten zuständigen Secret Service, Julia Pierson, trat im Oktober zurück.