Die rund 17’000 Beschäftigten der Bonner Zentrale der Deutschen Telekom erhalten ein kräftiges Lohnplus. Die Gewerkschaft Verdi und der Konzern haben einen Schlichterspruch angenommen, wonach die Gehälter innerhalb von zwei Jahren in drei Stufen insgesamt um 6,5 Prozent steigen.
Das teilten beide Tarifparteien am Samstag mit. Nach dem Vorschlag des ehemaligen Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Henning Voscherau, werden die Löhne zum 1. Mai 2012 um 2,3 Prozent sowie zum 1. Januar 2013 und zum 1. August 2013 um jeweils 2,1 Prozent angehoben. Beide Parteien begrüssten die Einigung.
Verdi hatte für die Beschäftigten der Konzernzentrale 6,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert. Die Telekom hatte dies als weder begründbar noch vertretbar zurückgewiesen und die Schlichtung angerufen, nachdem Verdi mit einer Ausweitung der Warnstreiks gedroht hatte.
Der Bonner Konzern hatte schon lange vor Beginn der Tarifrunde erklärt, seinen Angestellten nicht mehr zahlen zu können, da die wirtschaftliche Situation des Unternehmens angespannt sei.
Lohnstreit geht weiter
Für die Mehrheit der Telekom-Beschäftigten steht eine Einigung noch aus: Die Verhandlungen für die Telekom-Tochter T-Systems mit ihren etwa 18’500 Tarifangestellten sind auf den 2. Mai verschoben worden. Im Streit um Lohnerhöhungen für 50’000 Angestellte der Telekom Deutschland GmbH entscheidet am 3. Mai die grosse Tarifkommission über die weiteren Schritte.
Für diese Beschäftigten hat der Konzern eine Erhöhung um insgesamt um 3,5 Prozent in zwei Stufen innerhalb von zwei Jahren angeboten. Verdi hat das Angebot jedoch als „Zumutung“ zurückgewiesen.
Die Tarifgespräche gestalteten sich zäh und wurden von Warnstreiks begleitet. Die Telekom hatte schon vor dem Auftakt Ende Januar klar gemacht, dass sie angesichts des harten Wettbewerbs und der Konjunkturflaute den Gürtel noch enger schnallen müsse. Die Mitarbeiter müssten dazu einen Beitrag leisten.
Verdi verwies hingegen darauf, dass die Telekom jährlich Milliarden an ihre Aktionäre ausschütte und in Deutschland gut verdiene.