Rund 17,5 Millionen Schiiten sind laut der irakischen Regierung zum diesjährigen Arba’in-Fest nach Kerbela gepilgert. Die Pilgerzahl ist ein neuer Rekord.
Die Zahl der ausländischen Pilger habe vier Millionen erreicht, die meisten von ihnen seien aus dem Iran, bilanzierten die Behörden am Wochenende. Das Arba’in-Fest zum Ende der 40-tägigen Trauerzeit nach dem Todestag des schiitischen Imams Hussein fiel in diesem Jahr auf den Samstag. Die Pilger kamen zu Fuss aus dem ganzen Land und zum Teil sogar aus dem benachbarten Iran.
Die Regierung hatte bereits am Donnerstag gemeldet, dass eine Rekordzahl von einer Million Iranern ans Grab von Imam Hussein nach Kerbela gekommen sei. Der Gouverneur von Kerbela, Akil al-Turaihi, sagte, die Pilger würden durch ihr Kommen der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Stirn bieten.
Zehntausende Sicherheitskräfte
Ebenso wie andere sunnitische Fanatiker betrachtet die IS-Miliz Schiiten als Ungläubige. Bei der diesjährigen Pilgerfahrt wurde aber dank der strengen Sicherheitsvorkehrungen kein Anschlag verzeichnet. Rund 40’000 Sicherheitskräfte waren im Einsatz.
«Auch wenn die Dschihadisten in grosser Zahl nach Kerbela kämen, würde das uns nicht daran hindern, zum Mausoleum zu kommen», sagte der 25-jährige Kasem Hussein, der die 300 Kilometer lange Strecke von Nassirija nach Kerbela zu Fuss zurückgelegt hatte.
Die Pilger knieten zum Gebet vor dem Mausoleum von Imam Hussein nieder – einem Enkel des Propheten Mohammed. Sie waren schwarz gekleidet und trugen schwarze, rote und grüne Fahnen.