Im Kampf gegen die Waldbrände im Norden Portugals hat sich die Lage am Wochenende deutlich entspannt. Ein 18-Jähriger wurde festgenommen. Er stehe im Verdacht, mit einem flüchtigen Komplizen mehrere Brände gelegt haben, berichtete die Zeitung «Público» am Sonntag.
Wie die Feuerwehr mitteilte, konnten die verheerenden Brände im Bergland der Serra do Caramulo nach mehr als einer Woche gelöscht werden. Im beliebten Wandergebiet bei der Stadt Viseu waren drei Feuerwehrleute, darunter zwei junge Frauen, ums Leben gekommen.
In Nordportugal kämpften die Löschmannschaften am Sonntag nur noch gegen einen grösseren Waldbrand in der Gegend der Hafenstadt Porto. Nach Angaben der Behörden herrschte in Nordportugal aber weiterhin eine «extrem hohe Waldbrandgefahr».
Im benachbarten Spanien tobte ein Waldbrand in einem Naturschutzgebiet bei Navia de Suarna in der Provinz Lugo im Nordwesten des Landes. Nach Angaben der Regionalregierung von Galicien brachten die Löschmannschaften die Flammen am Samstag unter Kontrolle. Das Feuer vernichtete 270 Hektar Wald- und Grünland.
Nur wenig professionelle Feuerwehrleute im Einsatz
In Portugal wies die Regierung den Vorwurf zurück, die Staatsforste würden schlechter gepflegt als die privaten Wälder. «Die grossen Feuer in den Jahren 2003 und 2005 haben dazu geführt, dass ein neues System zur Verhinderung von Waldbränden auf die Beine gestellt wurde», sagte der Staatssekretär für ländliche Entwicklung, Francisco Gomes da Silva, der Zeitung «Público».
80 Prozent der Waldbrände werden nach seinen Angaben durch menschliche Unachtsamkeit und Fahrlässigkeit ausgelöst.
Die portugiesische Feuerwehr beklagte, dass im Kampf gegen die Waldbrände nur wenig professionelle Feuerleute im Einsatz seien. Die Löschmannschaften bestünden zu fast 80 Prozent aus freiwilligen Helfern, sagte der Feuerwehrchef Pedro Lopes der Nachrichtenagentur Lusa.