18 Staaten, darunter die Schweiz, haben ihre Absicht bekräftigt, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar an öffentlichen und privaten Geldern für klimapolitische Massnahmen bereitzustellen. Das Geld soll Entwicklungsländern zu Gute kommen.
Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung eines informellen Treffens von Ministerinnen und Ministern in Paris hervor, wie das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) am Sonntag mitteilte. Die Schweiz wurde von Umweltministerin Doris Leuthard vertreten.
Zudem sollen die Bemühungen fortgesetzt werden, um leichter an die Daten und Methoden der Berichterstattung über die mobilisierten Gelder für Klimafinanzierung zu gelangen. Die heute verfügbaren Daten würden «kein vollständiges Bild» vermitteln, schreibt das UVEK.
Leuthard nimmt an zwei Treffen in Paris teil: Das erste Treffen von Samstag und Sonntag widmete sich der Finanzierung und war von der Schweiz und der USA organisiert worden. Das zweite mit Fokus auf die Unterstützung der Entwicklungsländer ist breiter aufgestellt und wird von der französischen Regierung organisiert: Vertreter von 57 Ländern – unter ihnen 37 Minister – beraten noch bis (morgen) Montag.
Frankreich fordert mehr Tempo bei Verhandlungen
Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius rief zum Auftakt dieses zweiten Treffens die Länder der Welt dringend auf, ihre nationalen Klimaschutzziele vorzulegen. Weniger als drei Monate vor Beginn der Pariser Weltklimakonferenz haben 57 Staaten ihre Ziele zur Reduzierung des CO2-Ausstosses bei der UNO eingereicht.
Erste Analysen der bisherigen nationalen Beiträge durch Denkfabriken deuteten darauf hin, dass die Welt damit auf eine Erderwärmung von drei Grad zusteuere, sagte Fabius. «Das sind noch nicht die zwei Grad», die als Höchstgrenze angestrebt werden.
Auch bei den stockenden UNO-Klimaverhandlungen wünschte sich Fabius mehr Tempo. Eine Verhandlungsrunde in Bonn hatte vergangene Woche kaum sichtbare Fortschritte gebracht.
Frankreich will vor allem Fragen nach der finanziellen Unterstützung für Entwicklungsländer beim Klimaschutz und beim Umgang mit Folgen des Temperaturanstiegs in den Blick nehmen. Dabei geht es auch um umstrittene Forderungen nach Ausgleichszahlungen für Klimaschäden. Die Gespräche sind nicht Teil der offiziellen UNO-Verhandlungen, bringen aber wichtige Akteure zusammen.