180 Schweizer Beiträge für Eurovisions-Contest in Malmö eingereicht

Nach einem zögerlichen Start sind beim Schweizer Fernsehen doch noch zahlreiche Beiträge für die Eurovisions-Teilnahme in Malmö eingegangen: Rund 180 Sängerinnen, Sänger und Bands haben bis am Montagmorgen ihren Beitrag auf die ESC-Plattform hochgeladen.

Auch die Heilsarmee-Band kämpft um den Schweizer Startplatz beim Eurovisions-Contest (Bild: sda)

Nach einem zögerlichen Start sind beim Schweizer Fernsehen doch noch zahlreiche Beiträge für die Eurovisions-Teilnahme in Malmö eingegangen: Rund 180 Sängerinnen, Sänger und Bands haben bis am Montagmorgen ihren Beitrag auf die ESC-Plattform hochgeladen.

Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) musste die Anmeldefrist allerdings um eine Woche verlängern, um auf diese Zahl zu kommen. „Obwohl es anfänglich nicht so aussah, erreichen wir nun fast den Stand des letzten Jahres“, sagte Sven Sarbach, Bereichsleiter Show und Events, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Dies sei positiv und zeige, dass die Teilnahme am ESC nach wie vor viele Leute interessiere. Unter den Kandidierenden, die um den Schweizer Startplatz in Malmö kämpfen, sind jedoch kaum erfolgreiche Künstler. Nach den Niederlagen der vergangenen Jahre lassen etablierte heimische Sängerinnen und Sänger offensichtlich die Finger vom Gesangswettbewerb.

Keine Angst vor der schwierigen Aufgabe hat hingegen die 88-jährige Schlagersängerin Lys Assia („O mein Papa“). Nachdem sie vergangenes Jahr bereits in der Schweizer Qualifikation ausschied, versucht sie es nun mit der Unterstützung der Berner HipHopper New Jack. Zusammen geben sie „All In Your Head“ zum Besten.

Mehrere Casting-Show-Kandidaten

Eine weitere prominente Kandidatin ist Maya Wirz (50), Gewinnerin von „Die grössten Schweizer Talente“ 2011. Die ehemalige Bus-Fahrerin, um die es seit ihrem Castingshow-Sieg eher ruhig wurde, will mit der Ballade „Miracle of Love“ an den Start.

Lange nichts gehört hat die Öffentlichkeit auch von Leo Ritzmann, dem 23-jährigen Sieger der deutschen Casting-Show „Popstars“ im Jahr 2009. Mit der Pop-Ballade „Make Love Last“ versucht es der Zürcher Oberländer nun an der Vorausscheidung für den ESC.

Neben Ritzmann probieren auch Jesse Ritch, Drittplatzierter bei „Deutschland sucht den Superstar“, und Julia Star ihr Glück. Letztere schaffte es bei „Die grössten Schweizer Talente“ bis ins Finale und war auch bei Dieter Bohlens „Supertalent“ dabei.

Für das Schweizer Fernsehen ist es kein Problem, dass ausser Lys Assia keine gestandenen Musiker mitmachen. Es solle eine Plattform sein für „Sängerinnen und Sänger, die bisher einer breiten Öffentlichkeit nicht bekannt waren“.

SRF: „Jux-Beiträge gehören dazu“

Die Stilrichtungen, der eingereichten Beiträge seien sehr breit und es habe viele gut produzierte Songs darunter. „Natürlich gibt es auch in diesem Jahr einige Jux-Beiträge. Das gehört zu einer solchen Ausscheidung dazu“, sagte Sarbach weiter.

Zwar kein Jux, aber doch reichlich skurril ist die Teilnahme der Heilsarmee, die bis jetzt für die meisten Schlagzeilen sorgte. Die Musikerinnen und Musiker sind zwischen 20 und 94 Jahre alt und wurden in einem internen Casting entdeckt. Die Hilfsorganisation kämpft mit dem Titel „You and me“ um den Startplatz.

Das Schweizer Fernsehen wird bei den eingereichten Beiträgen nun prüfen, ob sie das Reglement erfüllen – also etwa nicht bereits veröffentlicht wurden – und sie ab Mitte Oktober für die Internetabstimmung freigeben. Parallel dazu gibt eine Fachjury ihre Meinung ab, die zu 50 Prozent zählt.

Wer in dieser Jury sitzt, will das SRF allerdings nicht bekannt geben. Es handle sich um Branchenkenner. Die neun Besten können ihren Beitrag am 15. Dezember an der Entscheidungsshow in Kreuzlingen TG präsentieren. Wer im Namen der Schweiz vor einem Millionenpublikum auftreten darf, entscheiden dann die Zuschauer mit ihrem Anruf.

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