In die nordmalische Stadt Kidal sind nach französischen Angaben 1800 tschadische Soldaten eingezogen. Die Truppen sollten die ehemalige Islamisten-Hochburg sichern, teilte das Verteidigungsministerium in Paris am Dienstag mit.
Die Franzosen seien weiterhin für die Kontrolle des Flughafens von Kidal zuständig. Die Stadt liegt 1500 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt. In der Region sollen auch sieben französische Geiseln festgehalten werden.
Nachdem die französischen Streitkräfte in kurzer Zeit die von den Islamisten kontrollierten Städte Gao und Timbuktu befreit hatten, versuchen die Franzosen gemeinsam mit der malischen und tschadischen Armee bereits seit Tagen, Kidal unter Kontrolle zu bringen. Dutzende Kampfflugzeuge bombardierten am Wochenende Trainings- und Versorgungszentren sowie Waffenlager rund um Kidal.
Islamisten festgenommen
Die Polizei in Mali nahm derweil acht mutmassliche Islamisten fest. Die Männer seien östlich von Gao im Norden des Wüstenstaates von einer Patrouille örtlicher Sicherheitskräfte gefasst worden und sollen Mitglieder der radikalen Gruppierungen AQMI (Al-Kaida im islamischen Maghreb), Mujao und Ansar Dine sein, sagte der Generalstaatsanwalt der Stadt Mopti, Alhousseyni Diop, am Dienstag im staatlichen Radio.
Unter den Festgenommenen seien auch ein Nigerianer und ein Algerier. „Drei der acht Inhaftierten sind AQMI-Kämpfer“, erklärte Diop. Die Rebellen sollen in die Hauptstadt Bamako gebracht werden.
Frankreich kämpft seit dem 11. Januar im Norden Malis gegen Islamisten. Derzeit sind in dem westafrikanischen Land fast 4000 französische Soldaten stationiert.
Truppen der Westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS sollen sie bald ablösen. Der Tschad, der sich nicht an der ECOWAS-Mission MISMA beteiligt, ist mit 2000 Soldaten vor Ort.