Bei einem schweren Busunglück in Montenegro sind 19 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 25 Mitfahrende wurden verletzt, vier Menschen schwebten am Montag noch in Lebensgefahr.
Der Bus mit zwei Fahrern und 46 Reisenden war am Sonntag nördlich der Hauptstadt Podgorica von einer Brücke 40 Meter tief in die Schlucht des Moraca-Flusses gestürzt.
Die Behörden äusserten sich zunächst nicht zur Ursache des Unfalls. Überlebende berichteten jedoch, der Fahrer sei auf der nassen Fahrbahn extrem schnell gefahren.
Die rumänische Regierung schickte Notärzte und Diplomaten zum Unfallort. Am Montagnachmittag wurde dort auch Rumäniens Aussenminister Titus Corlatean erwartet. Drei Militärflugzeuge sollten zum Heimtransport der Toten und Verletzten bereitgestellt werden. Die rumänische Generalstaatsanwaltschaft kündigte Ermittlungen gegen die Reiseveranstalter an.
Über hundert Blutspender
Unmittelbar nach dem Unfall meldeten sich mehr als 100 Montenegriner zum Blutspenden. Etliche rumänische Regierungspolitiker äusserten sich beeindruckt über diese Hilfsbereitschaft.
Die Reisenden, überwiegend Rentnerinnen und Rentner, hatten fünf Tage an der montenegrinischen Adria verbringen wollen. Ein Fahrgast sagte dem rumänischen Sender Pro TVD, der Bus sei auf der regennassen Fahrbahn mehr als doppelt so schnell gefahren wie erlaubt.
Die Reisenden hätten den Fahrer lautstark aufgerufen, langsamer zu fahren, sagte der Mann, der mit leichten Prellungen davonkam. Dennoch habe der Fahrer Gas gegeben, um in einem Tunnel ein Fahrzeug zu überholen. Am Tunnelausgang sei der Bus dann von der Strasse abgekommen und in die Schlucht gestürzt.
Das rumänische Busunternehmen Gregory Tour erklärte, die beiden Chauffeure hätten die als gefährlich berüchtigte Strecke gut gekannt und seien nicht übermüdet gewesen. Das Fahrzeug sei vorschriftsmässig technisch untersucht worden.
Ob die Busfahrer überlebten, war zunächst nicht bekannt. Wegen der vielen Tunnel und Brücken sowie des schlechten Strassenzustands kommt es im Moraca-Tal immer wieder zu tödlichen Unfällen.