Beim Einsturz eines Gebäudes in der libanesischen Hauptstadt Beirut sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Unter ihnen sei auch ein 15-jähriges Mädchen, sagte ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes am Montag.
Mehrere Menschen wurden noch in den Trümmern vermisst. „Wir hoffen, dass wir sie finden, bevor es zu spät ist“, sagte ein Polizist am Unglücksort. Elf Menschen konnten gerettet werden. Sie wurden in Spitäler gebracht.
Das sechsstöckige Haus aus den 1960er Jahren ist am Sonntag bei schlechtem Wetter unter bislang ungeklärten Umständen eingestürzt. In dem heruntergekommenen Gebäude im christlichen Stadtteil Aschrafijeh lebten nach Angaben des Roten Kreuzes etwa 50 Menschen, darunter viele Gastarbeiter aus dem Sudan, den Philippinen und Ägypten.
Einsturzursache unklar
Unklar war zunächst, ob das schlechte Wetter und benachbarte Baustellen Risse im Gebäude verschlimmert haben. Überlebende berichteten, sie hätten den Eigentümer des Hauses vor einer Woche bereits über Risse in den Wänden informiert. Er habe nicht reagiert. Die Polizei hat den Eigentümer verhört.
„Ich warte hier seit Sonntag auf Nachrichten über das Schicksal meines Vaters und meiner Brüder“, sagte Gladiss Naeem. Zusammen mit ihrer Mutter konnte sie sich aus dem ersten Stock des Hauses retten, als der Schutt über ihnen einzustürzen begann. Einer ihrer Brüder und ihr Vater wurden verschüttet. Zwei weitere Brüder würden noch vermisst.
Währenddessen wächst die Kritik an der Regierung. Bei den Rettungsarbeiten sei es zu Verzögerungen gekommen, hiess es. Mohammed Kabbani, Leiter der parlamentarischen Kommission für öffentliche Bauprojekte, gestand ein, es gebe im Libanon keine zentrale Leitstelle für Katastrophen. Das Land sei auf so eine Situation nicht vorbereitet.