Der Mann, der letztes Jahr in Schafhausen im Emmental einen Polizisten erschoss und einen zweiten verletzte, ist am Mittwoch zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt worden. Das Regionalgericht Emmental-Oberaargau befand ihn des Mordes und Mordversuchs für schuldig.
Der heute 37-jährige Schütze wurde auch der Gefährdung des Lebens und der Gewalt und Drohung gegen Beamte schuldig gesprochen, wie der Gerichtspräsident am Mittwoch bei der Urteilsverkündigung in Burgdorf bekanntgab.
Gefährdet hat er den Betreibungsweibel, der die Aufgabe hatte, im Mai 2011 mit Hilfe der Polizei den Mann aus seiner Wohnung zu weisen.
Letzterer hatte seit Längerem die Miete nicht mehr bezahlt. Als die beiden Polizisten nach zahlreichen Rufen und Klopfen die Tür zu seinem Schlafzimmer aufbrachen, schoss der Wohnungsmieter ohne Vorwarnung viermal auf sie. Ein Schuss durchschlug den Oberarm des einen Polizisten, zwei Schüsse trafen den zweiten tödlich.
Der Betreibungsweibel, der hinter den Polizisten stand, konnte flüchten und blieb unverletzt.
Das Gericht verurteilte den 37-Jährigen auch zur Zahlung von Genugtuungen und Entschädigungen an die Adresse der hinterbliebenen Familie des getöteten Polizisten sowie der anderen Bedrohten. Es handelt sich insgesamt um einen hohen sechsstelligen Betrag.