20-Millionen-Beitrag des Kantons Zürich für Protonentherapie am PSI

Der Kanton Zürich unterstützt die Erweiterung der Protonentherapie-Anlage am Paul-Scherrer-Institut (PSI) in Villigen AG mit 20 Millionen Franken. Der Kantonsrat bewilligte am Montag den Förderbeitrag, der dem Lotteriefonds entnommen wird, mit 149 zu 22 Stimmen.

Der Kanton Zürich unterstützt die Erweiterung der Protonentherapie-Anlage am Paul-Scherrer-Institut (PSI) in Villigen AG mit 20 Millionen Franken. Der Kantonsrat bewilligte am Montag den Förderbeitrag, der dem Lotteriefonds entnommen wird, mit 149 zu 22 Stimmen.

Die Grünen, die der Vorlage nicht zustimmten, lehnten nicht die finanzielle Unterstützung der Anlage ab, sondern die Entnahme des Geldes aus dem Lotteriefonds.

Die Zusammenarbeit mit dem PSI ermögliche es der Universität Zürich und dem Universitätsspital Zürich in der hochspezialisierten Medizin „ganz vorne mithalten zu können“, sagte Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger (FDP). Es handle sich um eine Win-win-Situation, denn auch für das PSI sei der Kooperationsvertrag attraktiv.

Das Projekt entspricht laut Heiniger der Strategie des Regierungsrates zur Spitzenmedizin aus dem Jahr 2009. Darin wurde die Onkologie zu einem Schwerpunkt erklärt.

Die Protonentherapie-Anlage stärke den Forschungsstandort Zürich und ermögliche einen Wettbewerbsvorteil, sagten verschiedene Sprecher von SP bis SVP. Die Mehrheit sah auch die Zweckbestimmung des Lotteriefonds als erfüllt an. Es sei nämlich ein gemeinnütziges Pilotprojekt und es handle sich nicht um eine staatliche Aufgabe im engeren Sinn.

Am PSI sind bereits zwei Behandlungseinheiten und die Grundinfrastruktur zum Betrieb einer weiteren Behandlungseinheit für die Protonenstrahlentherapie vorhanden. Eine der bereits bestehenden Einheiten wurde durch den Lotteriefonds des Kantons Aargau finanziert.

Eine dritte Einheit am PSI zu installieren sei weit günstiger, als auf dem Platz Zürich ein eigenes neues Protonentherapiezentrum für rund 200 Millionen Franken aufzubauen, sagte Gesundheitsdirektor Heiniger.

Es könne mit der 20 Millionen Franken teuren Anlage in Villigen die notwendige Kapazität zur Behandlung von Patientinnen und Patienten der universitären Spitäler im Kanton Zürich – vor allem Unispital und Kinderspital – sichergestellt werden. Mit dem Gerät werde aber auch die klinische Forschung in der Onkolgie verstärkt. Die über den Kantonsbeitrag hinausgehenden Baukosten werden vom PSI getragen.

Einzige Protonentherapie-Anlage der Schweiz

Die Protonen-Forschungs- und Therapieanlage am PSI in Villigen ist die einzige in der Schweiz. Protonentherapie ist eine spezielle Form der Strahlentherapie. Eingesetzt wird sie heute vor allem bei Augentumoren, Hirntumoren oder zur Krebstherapie im Kindesalter.

Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Methoden ist, dass die Strahlen mit höchster Präzision dosiert und auf den Krankheitsherd fokussiert werden können.

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