Der Nachrichtendienst des Bundes stockt die Stellen zur Terrorismusbekämpfung bei den Kantonen auf. Dort werden 20 zusätzliche Stellen angesiedelt. Damit sind künftig rund 100 Experten für die Terrorismusbekämpfung in den Kantonen zuständig.
Nach den Terroranschlägen in Paris Anfang Jahr hatte der Bundesrat dem Nachrichtendienst sechs zusätzliche Stellen bewilligt und den Kantonen zwei Millionen Franken für die Terrorismusbekämpfung zur Verfügung gestellt.
Dieses Geld wird nun für 20 zusätzliche Stellen bei den Kantonen verwendet, wie Stefan Blättler, Präsident der Konferenz der Polizeikommandanten, am Donnerstag zu einem Bericht der Sendung «Forum» des Westschweizer Radios RTS vom Vortag sagte.
Wie viele Stellen an die einzelnen Kantone gehen, bleibt unbekannt. Der Verteilschlüssel wird geheim gehalten. Die Zahl der Beamten hängt insbesondere von der potenziellen Bedrohungslage ab, denen die Kantone ausgesetzt seien.
Der Bund gibt bereits jetzt 8,4 Millionen Franken für Verbindungsleute des Nachrichtendienstes in den Kantonen aus. Mit den zwei zusätzlichen Millionen Franken werden es insgesamt rund 100 Vollzeitstellen in diesem Bereich sein.
Derzeit werden in der Schweiz 20 Strafverfahren gegen mutmassliche Dschihadisten geführt. Die Bedrohung bleibe hoch, hiess es in einem Bericht des Nachrichtendienstes des Bundes, der Ende Februar veröffentlicht wurde. Gefahr könnte nach Einschätzung der Task-Force des Bundes gegen den Dschihadismus in erster Linie auch von sogenannten «einsamen Wölfen» ausgehen.