200 Flüge am Frankfurter Flughafen wegen Streik annulliert

Auf Deutschlands grösstem Flughafen sind wegen des Streiks auf dem Vorfeld am Montag rund 200 von 1286 geplanten Verbindungen gestrichen worden. Betroffen waren Kurzstreckenflüge zu deutschen und europäischen Zielen, auch in der Schweiz.

Passagiere warten in Frankfurt auf einen Flug. (Bild: sda)

Auf Deutschlands grösstem Flughafen sind wegen des Streiks auf dem Vorfeld am Montag rund 200 von 1286 geplanten Verbindungen gestrichen worden. Betroffen waren Kurzstreckenflüge zu deutschen und europäischen Zielen, auch in der Schweiz.

Am Flughafen Zürich fielen je drei An- und Abflüge von und nach Frankfurt aus, wie dessen Internetseite zu entnehmen ist. In Genf wurden je zwei Hin- und Rückflüge annulliert. Am Flughafen Basel wurden zwei Anflüge und drei Abflüge abgesagt, wie es auf Anfrage beim Flughafen hiess. Nicht betroffen waren Interkontinentalflüge ab Frankfurt, wie der Flughafen-Betreiber Fraport mitteilte.

Am Montagabend drohte die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF), den Streik auf die Fluglotsen auszuweiten. Dafür reiche ein Vorstandsbeschluss aus, eine Abstimmung der Mitglieder sei nicht nötig, erklärte ein Sprecher. Sollten auch die Fluglotsen streiken, könnten deutlich mehr Flüge ausfallen.

Fraport bezeichnete die Drohung als „masslos“ überzogen und forderte ein Eingreifen der Regierung in Berlin, da die Flugsicherung ein Monopol des Staates sei.

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) reagierte empört auf die Drohung der GdF. Diese sei völlig unverhältnismässig, erklärte ein Sprecher. „Das ist nicht unser Arbeitskampf, sondern es geht um die Fraport.“ Man werde die Rechtmässigkeit des Vorgehens prüfen.

Streikbrecher regeln den Verkehr am Boden

Der Arbeitskampf von rund 200 Beschäftigten war in der vergangenen Woche für Verhandlungen unterbrochen worden, die aber ergebnislos blieben. Die GdF rief darauf erneut zum Streik auf.

Die Vorfeldlotsen, Flugzeugeinweiser und Verkehrsdisponenten hatten zuvor bereits an fünf Tagen die Arbeit niedergelegt. Fraport hatte aber mit geschulten Ersatzleuten einen immer grösseren Teil des Flugplans bewältigt, zuletzt an die 90 Prozent.

Die GdF fordert mehr Lohn für das Vorfeldpersonal, höhere Zulagen und kürzere Arbeitszeiten. Die Verhandlungen hatte sie abgebrochen, nachdem sich Fraport geweigert hatte, die Flugzeugeinweiser in den angestrebten Tarifvertrag zu übernehmen.

Sie erhielten bereits jetzt mehr Geld als die Kollegen in München, argumentierte das Unternehmen. Für die Vorfeldlotsen sei man aber weiter bereit, bis zu 70 Prozent höhere Löhne zu zahlen.

Auch für die Verkehrszentrale seien bis zu 30 Prozent mehr angeboten worden. Gemäss Fraport verlangt die GdF Löhne wie sie etwa hochqualifizierte Ingenieure erhalten.

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