Am ersten so genannten „SlutWalk“ in der Schweiz haben am Samstag in Genf rund 200 Frauen teilgenommen. Die von Kanada ausgehende Bewegung der „Sluts“ (Schlampen) prangert sexuelle Gewalt gegen Frauen an.
Einige der mehrheitlich jungen Demonstrantinnen erschienen in provokativer Aufmachung. „Ich bin eine Schlampe – aber nicht die Deine“, war auf Plakaten zu lesen. „Sagt mir nicht, wie ich mich zu kleiden habe“, hiess es auf anderen, oder „2012 – immer noch mit den Augen vergewaltigt“. In der Nähe der „Usine“ fanden im Anschluss an die Demonstration eine Burleske-Show sowie ein Konzert statt.
Mädchen und Frauen müssten die Freiheit haben, sich so zu kleiden, wie sie es wünschten, und frei über ihren Körper bestimmen können, sagte Olga Baranowa vom Schweizer SlutWalk-Komitee. Nichts rechtfertige eine Vergewaltigung, sagte sie. Die Verdächtigungen, denen sich Opfer sexueller Gewalt häufig ausgesetzt sähen, seien unerträglich.
Auslöser der Protest-Paraden in Städten weltweit war vor einigen Monaten der Auftritt eines Polizisten an einer Universität in Kanada. Er riet Frauen, sich nicht wie „Schlampen“ anzuziehen, wenn sie nicht Opfer sexueller Gewalt werden wollten.
Einige Studentinnen gingen danach empört auf die Strasse. Die Aktion nannten sie „SlutWalk“. Über soziale Netzwerke im Internet verbreiteten sie ihre Idee.