Die Umnutzung des alten Basler Felix Platter-Spitals und Teilen seines Areals zu Wohnzwecken kommt voran. Nach einer Absichtserklärung des Kantons vom Dezember ist nun der Studienauftrag angelaufen für das 200-Millionen-Projekt. 2022 soll es bezugsbereit sein.
Im Februar will die federführende Baugenossenschaft wohnen&mehr (w&m) aus Skizzen von Architekturteams sechs oder sieben auswählen, die bis im Sommer eng begleitet Projekte ausarbeiten dürfen. Anhand des Siegers entsteht dann ein Areal-Regelwerk für die neuen Gebäude.
Ausgeklammert ist dabei der Umbau des alten Geriatriespitals, für den ein separater Wettbewerb unter spezialisierten Büros vorgesehen ist. Insgesamt rechnet w&m-Präsident Richard Schlägel mit Erstellungskosten von über 200 Millionen Franken.
Das Geld will w&m mit ihren heute 61 Mitgliedern, darunter 26 Wohngenossenschaften, zu 80 Prozent als Fremdkapital, etwa als Hypothek beschaffen. Demnach muss die erst im Juni 2015 gegründete w&m selber mindestens 40 Millionen zusammenkratzen. Das solle mit diversen Modellen gelingen, von Spenden über Darlehen bis zu Mitgliedschaften.
Die junge Baugenossenschaft bewegt sich mit der Absichtserklärung der Regierung auf stabilem Boden, obwohl die Parzellen-Abgrenzung im Detail noch pendent ist, mit der dann erst ein Baurechtsvertrag unterzeichnet werden kann. Laut Barbara Rentsch von Immobilien Basel-Stadt ist der Kanton «sehr glücklich mit der Entwicklung».
Erst Spitalaltbau-Kubus fix
Zu künftigen Gebäuden ist vor der Jurierung der Architektur-Eingaben Mitte August noch wenig klar. Insgesamt sollen auf dem Spitalgelände laut Rentsch 500 bis 550 neue Logis entstehen.
w&m-Vize und -Mitinitiant Andreas Courvoisier versprach ein gut durchgängiges grünes Areal mit guter sozialer Durchmischung und bezahlbaren 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen. Der Sockel des Spitalaltbaus, der einen Durchgang ins Areal bekommen soll, werde unter anderem Kinderbetreuung, Café und Veranstaltungsräume beherbergen.
Noch offen ist, ob sich ein Nutzer für das bestehende kleine Therapiebad im Altbau findet. Unklar ist auch, von woher künftig die heute via Arealmitte zugängliche 200-plätzige Autoeinstellhalle des Altbaus erschlossen wird. Der Kanton hatte unterlassen, beim Neubau des Spitals einen unterirdischen Zufahrtsanschluss vorzugeben.
Ebenfalls unklar ist die Zukunft der beiden alten Personalhäuser aus den 1960er-Jahren an der Ensisheimerstrasse. Bis 2025 werden sie für ein Flüchtlingsheim und ein Studentenhaus weitergenutzt. Danach sollen sie gemäss Courvoisier ersetzt oder umgebaut werden.