2000 Personen demonstrieren in Bern für freies Tibet

Die tibetische Gemeinschaft in der Schweiz und Sympathisanten haben am Samstag in Bern für ein freies Tibet demonstriert. Schätzungsweise 2000 Personen zogen am Jahrestag des tibetischen Volksaufstand von 1959 durch die Innenstadt zum Bundesplatz.

Rund 2000 Menschen gedachten in Bern dem tibetischen Volksaufstand vor 53 Jahren (Bild: sda)

Die tibetische Gemeinschaft in der Schweiz und Sympathisanten haben am Samstag in Bern für ein freies Tibet demonstriert. Schätzungsweise 2000 Personen zogen am Jahrestag des tibetischen Volksaufstand von 1959 durch die Innenstadt zum Bundesplatz.

Nach einer Schweigeminute, Ansprachen und musikalischen Darbietungen wurde dort ein Memorandum an die Botschaft der Volksrepublik China verlesen. Dieses wurde im Verlauf der Kundgebung von der Berner Kantonspolizei an die chinesische Botschaft übergeben.

Ebenfalls verlesen wurde ein Memorandum, das die Tibeterorganisationen der Schweiz am 8. März dem Bundesrat hatten zukommen lassen. Darin wird die Landesregierung aufgefordert, angesichts von Menschenrechtsverletzungen in Tibet bei der chinesischen Regierung zu intervenieren.

Die Organisatoren selber gaben die Teilnehmerzahl mit 3000 an. Die nach Angaben der Organisatoren bewilligte Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle, wie die Berner Kantonspolizei auf Anfrage sagte.

Schwierige Zeiten

Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Tibetergemeinschaft in der Schweiz und Liechtenstein. Vizepräsident Lobsang Shitsetsang sagte in einer Rede auf dem Bundesplatz, Tibet erlebe derzeit so schwierige Zeiten wie noch nie.

Die Internationale Gemeinschaft dürfe nicht mehr schweigen und zuschauen, wie die tibetische Kultur untergehe. Die chinesische Regierung sei „nicht oder noch nie“ bereit gewesen, echte Verhandlungen mit den Tibetern zu führen.

Die Kantonspolizei übergab das Memorandum der Tibeter an die chinesische Botschaft, weil nach Angaben von Shitsetsang die Vertreter Chinas in der Schweiz nicht bereit waren, das Schreiben selber in Empfang zu nehmen.

Am 10. März 1959 hatte sich die tibetische Bevölkerung gegen die kommunistische Regierung der Volksrepublik China erhoben. Tibet stand seit der Invasion 1950 faktisch unter chinesischer Herrschaft. Beim so genannten Tibetaufstand starben schätzungsweise 86’000 Tibeterinnen und Tibeter.

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