Für rund 1500 Flüchtlingskinder hat am Montag in Griechenland erstmals die Schulglocke geläutet. Ziel des griechischen Bildungsministers Nikos Filis ist es, bis Ende Oktober allen mehr als 20’000 minderjährigen Flüchtlingen des Landes den Schulbesuch zu ermöglichen.
Dies teilte das Bildungsministerium im Vorfeld mit. Die ersten 1500 Kinder werden in 20 Schulen sowie in mehreren Auffanglagern im ganzen Land unterrichtet; der Unterricht findet nachmittags statt.
Die Pläne der Regierung standen bei manchen Bürgern bis zuletzt in der Kritik. Auf Lesbos schlossen aufgebrachte Eltern eine Schule mit einem Vorhängeschloss ab, wie der Radiosenders Athina 984 am Montag berichtete.
Gross war die Gegenwehr von Eltern auch in der nordgriechischen Gemeinde Oreokastro in der Nähe von Thessaloniki. Dort wurde bereits vor Wochen gegen die Pläne des Bildungsministeriums protestiert mit dem Argument, die Flüchtlingskinder seien nicht geimpft und deshalb eine Gefahr für den eigenen Nachwuchs.
Die Flüchtlinge und Migranten seien schon längst geimpft, stellte hingegen Bildungsminister Filis bei einer Pressekonferenz vergangene Woche klar. Und: «Die Flüchtlingskinder dürfen nicht ausgeschlossen werden, sie müssen die Möglichkeit haben, die Sprache zu lernen und draussen mit anderen Kindern zu spielen.»