Katastrophenalarm in Halle im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt: Nach dem Fund eines Bombenblindgängers in der Innenstadt mussten am Donnerstag rund 20’000 Menschen in Sicherheit gebracht worden.
In einem Umkreis von 800 Metern um den Fundort der Weltkriegsbombe wurden alle Gebäude geräumt, darunter auch sechs Schulen und eine Klinik mit rund 500 Patienten. Erst am Abend konnten Feuerwerker die Bombe entschärfen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die Menschen durften anschliessend wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Betroffen von der Räumung waren auch vier Kinder- und drei Pflegeeinrichtungen. Anwohner waren mit Lautsprecherwagen aufgefordert worden, zu Sammelpunkten zu gehen. Von dort fuhren Sonderbusse zu einer Sporthalle, die als Notquartier hergerichtet wurde.
Grossaufgebot riegelte die Innenstadt ab
Ein Grossaufgebot von Polizeibeamten riegelte die Innenstadt ab. Zum Zeitpunkt der Entschärfung herrschte dann dort gespenstische Ruhe. Erst an diesem Freitag dürfte die Klinik die in andere Häuser verlegten Patienten wieder aufnehmen können.
Auch 17 Säuglinge von einer Frühgeborenen-Station der Klinik wurden in Sicherheit gebracht. Unmittelbar vor dem Alarm seien zudem noch zwei Babys per geplantem Kaiserschnitt zur Welt gekommen, sagte der ärztliche Direktor Walter Asperger. Rund 30 Operationen seien kurzfristig abgesagt worden.
Bei dem Blindgänger handelte es sich um eine fünf Zentner schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie war am Morgen bei Schachtarbeiten entdeckt worden.