In der Schweiz sind 2010 so viele Firmen gegründet worden wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Neugründungen um satte 9,8 Prozent. Die meisten Unternehmen entstanden erneut im Dienstleistungssektor.
Rund 12’600 neue Firmen wurden 2010 gegründet, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Mehr Unternehmen entstanden zuletzt im Jahr 2001.
Die meisten Firmengründungen entfielen wie im Vorjahr auf den Dienstleistungssektor: Rund vier von fünf Firmen entstanden in diesem Bereich. Erstmals überschritt die Zahl der Neugründungen die Marke von 10’000 Einheiten. Insgesamt wurden im Dienstleistungssektor 10 Prozent mehr neue Firmen gegründet als noch im Vorjahr.
Auch die Industrie verzeichnete vor allem dank dem boomenden Baugewerbe eine deutliche Zunahme: Hier wurden 8,6 Prozent mehr Unternehmen gegründet. Rund 70 Prozent der Neugründungen in der Industrie entfielen auf das Baugewerbe, das mit 14,6 Prozent den stärksten Zuwachs verzeichnete.
Die grosse Anzahl von neu gegründeten Firmen im Baugewerbe könnte laut BFS auf die gestiegenen Investitionen in diesem Bereich in den Jahren 2009 und 2010 zurückzuführen sein. Zudem könnten die äusserst tiefen Hypothekarzinsen eine Rolle spielen.
Rückläufig war die Zahl der Firmengründungen hingegen in den Bereichen Industrie und Energie sowie Verkehr und Lagerei. Im Gastgewerbe blieb die Zahl weitgehend stabil.
Über 20’000 neue Stellen
Durch die neuen Unternehmen entstanden insgesamt knapp 23’500 neue Stellen – rund 1700 mehr als im Vorjahr. Der Grossteil (82 Prozent) davon entfiel auf den Dienstleistungssektor.
Durchschnittlich schuf ein neu gegründetes Unternehmen 1,9 Stellen. Fast alle neu gegründeten Firmen (97 Prozent) sind Mikrounternehmen, verfügen also über weniger als fünf Vollzeitbeschäftigte.
Die meisten Unternehmen und Stellen wurden wie im Vorjahr in den Kantonen Zürich, Waadt und Genf geschaffen: Zwei von fünf Firmengründungen entfielen auf diese drei Kantone.