Gut möglich, dass 2011 zum wärmsten Jahr seit Messbeginn vor rund 150 Jahren wird. Im Hochgebirge liegen die Durchschnittswerte nach elf Monaten über dem bisherigen Rekordwert.
Auf dem Säntis war es bis Ende November etwa 0,6 Grad wärmer als 2003, dem bislang wärmsten Jahr, wie SF Meteo am Montag mitteilte. Nur wenn die Durchschnittstemperatur auf dem Ostschweizer Hausberg im Dezember um mehr als 5 Grad unter dem Schnitt liegt, wird 2011 nicht zum Rekordjahr.
Im Mittelland wurde der bisher höchste Jahresdurchschnitt im Jahr 1994 gemessen. Das laufende Jahr sei bis jetzt etwa gleich warm, teilte SF Meteo mit. Leicht wärmer als 1994 war es 2011 bislang in Zürich, Basel und Sitten, etwas kälter in Genf und Bern.
Die hohen Temperaturen gehen mit einer überdurchschnittlichen Sonnenschein-Dauer einher. Nördlich der Alpen habe sich die Sonne rund 30 Prozent mehr als üblich gezeigt, teilte SF Meteo mit. Im Süden lag die Zahl der Sonnenstunden immerhin 10 Prozent über dem Durchschnitt.
Unterdurchschnittlich ist auf der anderen Seite die bisher gefallene Niederschlagsmenge. Zum äusserst trockenen Frühling kam ein trockener Herbst. Besonders ausgeprägt war die Trockenheit im Wallis und in der Westschweiz. In Genf war es nur vor genau 90 Jahren noch trockener.
In der Deutschschweiz war die Trockenheit zwar weniger ausgeprägt, aber auch dort fielen nur 70 Prozent der durchschnittlichen Menge.
Niederschlag in Sicht
Beim Niederschlag hinkt der Vergleich mit dem Jahr 2003 gemäss SF Meteo. Damals sei es deutlich feuchter gewesen. Die Trockenperiode sei aber auf den Sommer gefallen, weshalb die Böden stärker austrockneten als im eigentlich trockeneren Jahr 2011.
Noch wochenlanger Trockenheit ist nun eine Wetterumstellung in Sicht. Am Freitag könnte es gemäss SF Meteo „endlich wieder einmal in grösserem Stil Regen geben“. Bis in mittlere Lagen ist demnach auch mit Schnee zu rechnen.