2012 könnte für Journalistinnen und Journalisten das tödlichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor 15 Jahren werden. Davor warnt das Internationale Presseinstitut (IPI) zum Internationalen Tag der Pressefreiheit. Bis am 30. April registrierte das Institut 43 getötete Journalisten weltweit.
Das IPI wirbt am Donnerstag in einer weltweit angelegten Kampagne für den Schutz der Pressefreiheit. Viele Zeitungen veröffentlichen laut IPI kostenlos eine grossflächige Anzeige, darunter Blätter aus Argentinien, Australien, Indien, Liberia, Namibia, Polen, Serbien, Südafrika, Taiwan, der Türkei und den USA. Auch Zeitungen aus der Schweiz sind dabei.
Nach Angaben von IPI in Wien war 2011 mit 102 getöteten Journalisten das Jahr mit der zweithöchsten Opferzahl. Die meisten getöteten Journalisten gab es 2009, als die Zahl der Toten bei 110 lag – allein 32 Reporter kamen damals bei einem Angriff auf einen Wahlkampfkonvoi auf den Philippinen ums Leben.
In diesem Jahr ist Syrien den Angaben zufolge das gefährlichste Land für Journalisten. Allein in den ersten drei Monaten seien dort bereits elf Berichterstatter getötet worden, darunter auch ausländische.
Besonders viele Opfer gebe es auch unter investigativen Journalisten in Mexiko. Skrupellose Drogenhändler hätten dort allein 2011 zehn Journalistenmorde in Auftrag gegeben.
Gemeinsam mit dem österreichischen Aussenministerium versucht das IPI, die Regelungen des UNO-Menschenrechtsrates zum Schutz von Journalisten zu stärken. Bis Ende des Jahres werde Österreich eine Resolution zur Sicherheit von Journalisten im Menschenrechtsrat einbringen.
Selbst in Ländern, in denen Pressefreiheit herrsche, werden Journalisten ermordet, oft in Zusammenhang mit Recherchen zu organisiertem Verbrechen und Korruption. Dies geschehe meist durch Auftragskiller oder korrupte Polizisten, berichtete das IPI.