2013 wurde jeden Tag mehr als eine Stiftung gegründet

In der Schweiz ist im vergangenen Jahr jeden Tag mehr als eine Stiftung gegründet worden. Mit 221 Neugründungen, die unter eidgenössischer Aufsicht stehen, ist wieder ein grosser Teil der Stiftungen mit einem nationalen oder internationalen Zweck errichtet worden.

Eine Ausstellung der Stiftung «Kurt und Barbara Alten» in Ascona (Bild: sda)

In der Schweiz ist im vergangenen Jahr jeden Tag mehr als eine Stiftung gegründet worden. Mit 221 Neugründungen, die unter eidgenössischer Aufsicht stehen, ist wieder ein grosser Teil der Stiftungen mit einem nationalen oder internationalen Zweck errichtet worden.

Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Stiftungsreport 2014 hervor. Ende 2013 waren demnach 12’909 gemeinnützige Stiftungen in der Schweiz eingetragen. Dass dieser Wert unter der Vorjahreszahl von 12’957 liegt, wird auf eine neue Erhebungsmethode zurückgeführt, aufgrund der die Zahl der gemeinnützigen Stiftungen generell korrigiert werden musste.

Mit 381 neu gegründeten Stiftungen setzte sich das Stiftungswachstum der vergangenen Jahre aber unverändert fort, wie es weiter heisst. Anderseits seien 159 Stiftungen liquidiert worden – ein neuer Höchststand.

Dabei falle insbesondere auf, dass die Anzahl der Fusionen deutlich gestiegen sei. Dies zeige, dass durch Konsolidierungen versucht werde, Kosten einzusparen und Kräfte zu bündeln. Abzüglich dieser Fusionen verbleibe die Zahl der Liquidationen in etwa auf dem Stand des Vorjahres.

Zürich weiter an der Spitze

Erstmals liessen sich aufgrund einer neuen Datenerhebung Aussagen zu den Tätigkeitsbereichen der 381 neu gegründeten Stiftungen machen: Die Hälfte der Stiftungen verfolgt soziale Zwecke, gefolgt von Bildung und Forschung mit 45 Prozent sowie Kultur und Freizeit mit 37 Prozent.

Damit setze sich das im letzten Stiftungsreport und in einer Studie des Centre for Philanthropy Studies der Universität Basel aufgezeigte wachsende Interesse an privater Wissenschaftsförderung fort, heisst es weiter.

Auf kantonaler Ebene zeige sich die hohe Stiftungsdynamik in der Romandie. Mit der Gesamtmenge von 2286 Stiftungen liege Zürich zwar nach wie vor an der Spitze, gefolgt von Bern mit 1421 und dem Waadtland mit 1398 gemeinnützigen Stiftungen. Beim Nettowachstum habe Genf den Kanton Zürich aber deutlich überholt.

Stiftungen zufrieden mit Aufsicht

In einer erstmalig durchgeführten Umfrage zur Zufriedenheit von gemeinnützigen Stiftungen mit ihren Aufsichtsbehörden erhielten letztere gute bis sehr gute Noten. Die überwiegende Mehrheit der Stiftungen, die an der Umfrage teilnahmen, fühlt sich gut bis sehr gut betreut, beurteilt die Anforderungen an Berichte und Dokumente als angemessen und nimmt die zuständige Aufsicht als kunden- und serviceorientiert wahr.

Kritik übten die Stiftungsvertreter einzig an den Kosten. Diese wurden insbesondere von kleinen Stiftungen als zu hoch beurteilt. Der Anstieg der Kosten sei eine direkte Folge der kürzlich erfolgten Ausgliederung der Stiftungsaufsichten aus den kantonalen Verwaltungen in selbstständige, öffentlich-rechtliche Anstalten.

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