Die diesjährige Apfelernte ist vielversprechend. Den Schweizer Konsum vermag sie aber nur zu decken, weil Schweizerinnen und Schweiz zu wenig Äpfel essen.
Gemäss dem Schweizer Obstverband werden wöchentlich pro Person zwei Äpfel verzehrt. Käme ein dritter pro Woche dazu, «gäbe es zu wenig Schweizer Tafeläpfel».
Der Rat «an apple a day keeps the doctor away» – ein Apfel pro Tag erspart den Arzt – kann also mit Schweizer Äpfeln bei weitem nicht abgedeckt werden, auch wenn die diesjährige Ernte von geschätzten 152’000 Tonnen die letztjährige Ernte von 132’000 weit übertrifft.
Seit Mitte August ist die Apfelernte im Gang – bis Mitte oder Ende Oktober dauert sie an. Zwei Drittel der geernteten Früchte werden als Tafeläpfel genossen, der Rest wird vermostet, wie der Schweizer Obstverband anlässlich des Tags des Apfels vom (morgigen) Freitag mitteilte.
Vielseitige Wirkung
Der Obstverband erinnert daran, dass Äpfel nicht erst seit Willhelm Tell ein Symbol für Macht und Reichtum sind. Schon Adam und Evas Schicksal sei durch einen Apfel besiegelt worden. Und auch Schneewittchen wäre ohne Apfel nicht das Märchen, das es ist. Der Apfel sei aber auch Symbol der Fruchtbarkeit und Mittel der Gesundheit.
So hilft ein roher Apfel gründlich gekaut gegen Verstopfung und der gleiche Apfel fein gerieben gegen Durchfall, wie der Obstverband erklärt. Gebratene Äpfel mit Honig lindern Heiserkeit, Apfelschalentee hilft gegen Nervosität.
Äpfel sind in der Schweiz das ganze Jahr über erhältlich, weil sie bis zur neuen Ernte hin kühl gelagert werden. Gemäss einer britischen Studie ist die Lagerkühlung bis im April energiesparender als der Transport eines frischen Apfels aus Neuseeland in die Schweiz. Dann aber dreht die Energiebilanz zugunsten neuseeländischer Äpfel.