2016 ist es in Passagierflugzeugen von Schweizer Fluggesellschaften deutlich häufiger zu Zwischenfällen mit Passagieren gekommen als in den Jahren zuvor. Dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) wurden 755 Vorfälle gemeldet, 18,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
2015 hatten die Gesellschaften noch 637 Zwischenfälle mit im Fliegerjargon «unruly passengers» genannten Fluggästen gemeldet. Dies sind Passagiere, die Weisungen des Flugpersonals missachten.
Das BAZL bestätigte am Montag eine entsprechende Meldung der «Schweiz am Wochenende» vom Samstag. Die häufigsten Gründe für Probleme an Bord sind gemäss der BAZL-Stellungnahme Alkohol, Drogen, Rauchen und Beschimpfungen. Eine Differenzierung der Gründe sei oft jedoch schwierig, da diese ineinander verschmelzen könnten, schreibt das BAZL.
Die Zahlen von 2016 erscheinen in der der Nachrichtenagentur sda vorliegenden BAZL-Tabelle als Ausreisser. Vorgelegt wurden die Zahlen seit 2012. In den anderen vier Jahren erhielt das BAZL stets rund 600 Meldungen: 2012 waren es 603, 2013 sanken diese auf 582 und 2014 stiegen sie auf 631, nur um im Folgejahr auf gleicher Höhe zu verharren.
20’000 Franken Busse
Eine Meldung machen die Gesellschaften erst, wenn es sich um einen gröberen Zwischenfall handelt, so wenn Passagiere ausfällig oder gar gewalttätig werden.
Gemäss Luftfahrtgesetz riskiert ein Passagier eine Busse von bis zu 20’000 Franken, wenn er vorsätzlich oder fahrlässig «Weisungen der Flugbesatzung missachtet, die der Sicherheit von Menschen oder Sachen dienen».