2016 verspricht ein eher ruhiges Baustellenjahr für Basel zu werden

Auch im laufenden Jahr wird auf öffentlichem Grund in Basel viel gebaut werden. Die ganz grosse Baustelle, die unangenehme Auswirkungen auf das öffentliche Leben in der Stadt haben dürfte, steht aber nicht auf der Liste.

Die Herren des Basler Tiefbaus: Regierungsrat Hans-Peter Wessels, Kantonsingenieur Roger Reinauer, IWB-Geschäftsleitungsmitglied Markus Küng und BVB-Direktor Erich Lagler.

(Bild: Dominique Spirgi)

Auch im laufenden Jahr wird auf öffentlichem Grund in Basel viel gebaut werden. Die ganz grosse Baustelle, die unangenehme Auswirkungen auf das öffentliche Leben in der Stadt haben dürfte, steht aber nicht auf der Liste.

Baustellen auf öffentlichem Grund sorgen in Basel immer wieder für Unruhe und Unmut in der Bevölkerung. Deshalb versuchen die Hauptakteure des Tiefbaus, die BVB, die IWB und das Tiefbauamt Basel-Stadt, die Bautätigkeiten so gut wie möglich zu koordinieren und damit auch einzuschränken. Und sie legen viel Wert auf die frühzeitige und detaillierte Information der Bevölkerung.

Letzteres war denn auch der Grund, warum der Basler Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels zusammen mit seinem Tiefbauchef und Kantonsingenieur Roger Reinauer, BVB-Direktor Erich Lagler und IWB-Geschäftsleitungsmitglied Markus Küng vor die Medien trat. Gemeinsam stellten sie die zehn grössten Bauprojekte für das laufende Jahr vor.

Ein ganz grosses Bauprojekt mit nachhaltigen Auswirkungen auf das öffentliche Leben im Kanton steht nicht auf dieser Liste. Zumindest nicht auf Stadtgebiet, denn in Riehen ist mit der Sanierung und Umgestaltung der Äusseren Baslerstrasse und der Lörracherstrasse durchaus ein wuchtiger Brocken projektiert, der sich bis ins Jahr 2020 hinziehen und eine Bausumme von 100 Millionen Franken verschlingen wird. 

Die grössten Baustellen im Jahr 2016:



Die Grossbaustellen sind über das ganze Kantonsgebiet verteilt.

Die Grossbaustellen sind über das ganze Kantonsgebiet verteilt. (Bild: BVD)

  • Nach dem Neubau des Kunstmuseums wird die Dufourstrasse und deren Einmündung in den St. Alban-Graben wieder instand gestellt. Die Bauarbeiten kosten rund 19 Millionen Franken und werden im April zur Eröffnung des Kunstmuseum-Erweiterungsbaus abgeschlossen sein. Mitbeteiligt sind die IWB mit diversen Leitungserneuerungen und die BVB mit einem Stückchen Gleisneubau. Die ganz grosse Baustelle wird mit dem Neubau des Kunstmuseum-Parkings erst ab 2017 folgen.
  • Vor dem Abschluss steht auch die 13,7 Millionen Franken teure Umgestaltung des Wiesenplatzes, die vor allem wegen der Rosskastanie «Rosie» von sich reden machte. Die Kastanie kann stehen bleiben, was letztlich auch das Tiefbauamt freut, das dadurch Arbeit und Geld spart. Die Verkehrseinschränkungen waren und sind trotz vielen Leitungserneuerungen und Gleisbauten gering.
  • Bei der neuen Fernwärmeleitung zum Bruderholzspital sind die IWB alleiniger Bauherr. Der 6 Millionen Franken teure Neubau, der 2013 begann, soll in diesem Jahr seinen Abschluss finden. Dass damit ein Bau an das Leitungsnetz angeschlossen wird, den es in absehbarer Zeit nicht mehr geben wird, kümmert IWB-Geschäftsleitungsmitglied Küng nicht gross. «Es ist ein Kundenauftrag, den wir erfüllen», sagt er. Ausserdem liessen sich auch noch weitere Bauten an das neue Netz anschliessen.
  • Die Sanierung der stark belasteten BVB-Gleiskurve bei der Hauptpost wird den Verkehr während der Bauzeit von vier Wochen in den Sommerferien (vom 4. bis 30. Juli 2016) stark beeinträchtigen, das heisst: ganz unterbinden. Die BVB wollen, um Zeit zu sparen und die Sicherheit auf der Baustelle zu erhöhen, in Zukunft vermehrt bei Vollsperrung der Strecken bauen. Das spart viel Zeit, wie BVB-Direktor Lager sagt.
  • Die Sanierung und Umgestaltung der Äusseren Baslerstrasse und der Lörracherstrasse in Riehen ist das grösste aktuelle Bauprojekt im Tiefbau. Der Bau, der sämtliche Infrastruktur-Teilsysteme betrifft, wird sich bis ins Jahr 2020 hinziehen und eine Summe von 100 Millionen Franken verschlingen. Zurzeit hat das Bau- und Verkehrsdepartement aber noch mit Einsprachen zu kämpfen.
  • Im Rahmen der Verlängerung der Tramlinie 3 nach Saint-Louis steht auch die Verlegung neuer Tramgleise an der Burgfelderstrasse an. Die Bauarbeiten, die auch Leitungsbauten beinhalten, kosten 34,5 Millionen Franken.
  • Den Verkehr kaum beeinträchtigen wird die Neugestaltung des Nachtigallenwäldelis und die dortigen Massnahmen für den Hochwasserschutz. Die Bauarbeiten, die 2015 begonnen haben und bis 2017 dauern werden, kosten 12,7 Millionen Franken.



Die engen Gleiskurven bei der Hauptpost werden im Sommer 2016 saniert.

Die engen Gleiskurven bei der Hauptpost werden im Sommer 2016 saniert. (Bild: Dominique Spirgi)

Weitere vom Bau- und Verkehrsdepartement als «gross» bezeichnete Baustellen betreffen die Sanierungen und Werkleitungsarbeiten am St. Alban-Ring (3,4 Millionen Franken), an der Lehenmatt-, Reding- und Stadionstrasse (10 Millionen Franken), an der Strassburger Allee (3,7 Millionen Franken) und an der Engelgasse (6,5 Millionen Franken). Mit grossen Einschränkungen des Verkehrs ist an diesen Orten nicht zu rechnen.

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