2017 fliessen 9,8 Millionen aus Baselbiet an Basler Kulturbetriebe

Kulturbetriebe im Kanton Basel-Stadt erhalten im kommenden Jahr 9,815 Millionen Franken aus dem Baselbiet. Die jährlich wiederkehrenden Subventionen aus der Kulturvertragspauschale bleiben damit gleich hoch wie im laufenden Jahr.

Kulturbetriebe im Kanton Basel-Stadt erhalten im kommenden Jahr 9,815 Millionen Franken aus dem Baselbiet. Die jährlich wiederkehrenden Subventionen aus der Kulturvertragspauschale bleiben damit gleich hoch wie im laufenden Jahr.

Regierungsrätin Monica Gschwind hat die Beiträge für das Jahr 2017 bewilligt, wie Esther Roth, die neue Leiterin der Abteilung kulturelles.bl, am Donnerstag vor den Medien sagte. Sie sollen an 15 Institutionen fliessen. Noch nicht definitiv sind einzelne Beiträge an Orchester, die aufgrund eines neuen Fördermodells im Kanton Basel-Stadt von einem Juryentscheid abhängig sind.

Roth hatte am 1. Februar die Leitung der Abteilung kulturelles.bl in der Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion übernommen. Nach rund drei Monaten ziehe sie eine positive Bilanz. Durch die Sparankündigungen seien die Kulturschaffenden im Baselbiet «geweckt» worden. Dies sei gut für die künftige Zusammenarbeit.

Im Landkanton wird das Budget der Kultur- und Kunstförderung während der Jahre 2016 bis 2019 um 785’000 Franken reduziert, wie die Regierung im vergangenen Herbst bekannt gegeben hatte. Dem Rotstift zum Opfer fallen unter anderem die Literaturreihe «Wintergäste», die Ausstellung «Ernte» sowie das Programm Landkino.

Zwei Defizite bei Kultur

Als einen Schwerpunkt ihrer aktuellen Arbeit nennt Roth das Erarbeiten eines neuen Konzepts für die Förderung Bildender Kunst und Performance. Ab 2017 stehen in Baselland dafür aufgrund der Sparmassnahmen jährlich noch 100’000 statt 190’000 Franken zur Verfügung. Hier müssten Prioritäten gesetzt werden.

Verhandlungen stünden im Weiteren mit den subventionierten Betrieben im Landkanton an. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger Niggi Ullrich will Roth als Abteilungsleiterin dagegen nicht in einzelnen Fachausschüssen, die über Fördermittel entscheiden, Einsitz nehmen.

Bislang habe sie in der Baselbieter Kultur zudem zwei Defizite ausgemacht, sagte Roth: Für Kulturinteressierte sei es schwierig, eine vernünftige Übersicht über Veranstaltungen zu bekommen. Zudem sei Kulturschaffenden oft nicht klar, für was sie einstehen und wie sie ihre Mittel im Kontext zu Basel-Stadt einsetzen wollen.

Neues Kulturleitbild

Noch unklar sei, ob im Jahr 2018 ein neues Kulturleitbild in Kraft treten kann. Die Arbeiten daran hätten im März zwar begonnen, doch fehlende Ressourcen und der Entscheid von Basel-Stadt vom Mittwoch, die Gültigkeit seines aktuellen Kulturleitbild um zwei Jahre bis 2019 zu verlängern, hätten die Ausgangslage verändert, sagte Roth.

Nicht zuletzt würden viele kommende Entscheide vom Ausgang der Abstimmung am 5. Juni 2016 abhängen. Die Stimmberechtigten entscheiden mit der Zusatzfinanzierung zur Sanierung der Pensionskasse der Universität Basel indirekt über den 80-Millionen-Deal zwischen Basel-Stadt und Basel-Landschaft.

Mit dem Deal hat sich Basel-Stadt zu Zahlungen von je 20 Millionen über vier Jahre an Baselland verpflichtet. Dies hielt den Landkanton Ende vergangenen Jahres davon ab, wegen leerer Kassen den Univertrag und den Kulturvertrag zu kündigen.

Bei einem Nein zur Zusatzfinanzierung der Uni-Pensionskasse ist der Kulturvertrag erneut gefährdet, wie Roth sagte. Dieser kann von der Regierung jeweils auf Ende des nachfolgenden Jahres gekündigt werden.

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