21 Festnahmen bei Razzia gegen illegalen Pferdefleischhandel

Bei einer grossangelegten Razzia gegen mutmasslichen illegalen Handel mit Pferdefleisch hat die französische Polizei 21 Verdächtige festgenommen. Rund 100 Polizisten waren in Südfrankreich im Einsatz, um Schlachthöfe und die Büros von Fleischhändlern zu durchsuchen.

In Frankreich gibt es erneut einen Skandal um Pferdefleisch. (Bild: sda)

Bei einer grossangelegten Razzia gegen mutmasslichen illegalen Handel mit Pferdefleisch hat die französische Polizei 21 Verdächtige festgenommen. Rund 100 Polizisten waren in Südfrankreich im Einsatz, um Schlachthöfe und die Büros von Fleischhändlern zu durchsuchen.

Hunderte Pferde aus Labors der Pharmaindustrie oder aus Reitställen sollen mit Hilfe gefälschter tierärztlicher Dokumente in den Fleischhandel gekommen sein, dies verlautete aus Ermittlerkreisen. Einige der Tiere sollen dem Pharmaunternehmen Sanofi abgekauft worden sein.

«Es gab das Pferd aus Privatbesitz in einem Reitstall, das (…) im Schlachthof endete, obwohl es mit Medikamenten behandelt worden und damit nicht mehr für den Konsum geeignet war», sagte ein Ermittler gegenüber der Nachrichtenagentur. «Und es gab Pferde aus Labors, denen entweder Blut für die Produktion von Impfstoffen entnommen wurde oder die Versuchstiere waren.»

Für Konsumenten gebe es nicht automatisch ein Risiko. «Aber auf jeden Fall hätten die Tiere nie auf dem Teller landen dürfen.»

In dem Fall ermittelt ein Untersuchungsrichter aus Marseille. Der Drahtzieher des illegalen Fleischhandels soll ein Händler aus der südfranzösischen Stadt Narbonne sein.

Der Verdacht des illegalen Handels mit Pferdefleisch ist ein erneuter schwerer Schlag für die französische Branche. Die südfranzösische Firma Spanghero hatte im Zentrum des europaweiten Pferdefleisch-Skandals zu Jahresanfang gestanden. Das Unternehmen hatte fälschlicherweise als Rindfleisch deklariertes Pferdefleisch verkauft, das in Tiefkühl- und Fertiggerichten in zahlreichen europäischen Ländern wie Deutschland in den Handel kam.

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